Ortschaftsrat akzeptiert neue Lösung für Friedhof Dilsbergerhof

Bericht von der Sitzung des Dilsberger Ortschaftsrates am 16. Oktober

In der diesmal intensiv genutzten Bürgerfragestunde sprach der frühere Ortschaftsrat Rüdiger Ruf die zu tief sitzenden und klappernden Kanaldeckel in der Ortsdurchfahrt Rainbach an. Ortsvorsteher Erles teilt mit, dass ein Teil der Kanaldeckel in Rainbach im Sommer angehoben worden seien. Weitere Deckelsanierungen seien wohl nicht vorgesehen.

Weiter wies Ruf auf das nicht mehr zu erkennende Warnschild vor dem Geländer an der ehemaligen Gaststätte „Linde“ hin, dessen Erneuerung von der Straßenbehörde bisher abgelehnt worden ist. Er kündigte an, falls niemand anderes für Abhilfe sorge, die Gefahrenstelle durch ein von ihm erstelltes Schild zu sichern.

Ein anderes früheres Ratsmitglied nahm Stellung zum Bericht über die letzte Ortschaftsratssitzung. Er drückte sein Unverständnis darüber aus, dass der Ortschaftsrat in einem beiläufigen Schreiben plötzlich seine Haltung zur bisherigen Feuerwehrhausplanung ändere, um nun einen neuen, eigentlich längst verworfenen Vorschlag zum Feuerwehrhaus auf der Tuchbleiche zu befürworten. Er trug mehrere, auch von einem amtierenden Stadtrat in einem Leserbrief aufgeführten Argumente vor, die gegen eine Installierung der Feuerwehr auf der Tuchbleiche sprechen, z.B.:

  • es ist nach wie vor nicht geklärt, ob die vorhandene denkmalgeschützte Zisterne nicht eine massive Bebauung verhindert;
  • der durch die neuen Bauten entfallende Parkplatz Tuchbleiche wird dringend auch für die Besucher Dilsbergs benötigt.

Auf die Frage des Bürgers, ob das Votum des Ortschaftsrates zum Feuerwehrhaus als Beschluss des Rates zu verstehen sei,antwortete der Ortsvorsteher: Die Stellungnahme zum zu überdenkenden Feuerwehrhausbau auf der Tuchbleiche ist Inhalt eines Briefes an den Kämmerer der Stadt gewesen und stellt keinen Beschluss zur Änderung der Feuerwehrhausplanung dar.

Die Vergabe der restlichen Ortsverfügungsmittel 2023 stand indessen zur Debatte und zum Beschluss. Hier folgte der Ortschaftsrat, mit einigen, aus seiner Mitte vorgeschlagenen Änderungen, im Wesentlichen den Vorschlägen des Ortsvorstehers:

  • 750 Euro gehen an den Förderverein der Grundschule Dilsberg-Mückenloch.
  • 500 Euro gehen an die Verantwortlichen für die Dilsberger Pressearbeit (Homepage u.a.), die bis heute weder Honorar noch Aufwandsentschädigung erhalten.
  • 750 Euro werden dem Kindergarten St. Angela zur Verfügung gestellt.
  • 1000 Euro werden für die Dilsberger Weihnachtsmeile verwendet.
  • 500 Euro soll der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg als Unterstützung zur Anschaffung neuer Trachten erhalten.

Schließlich stand das spannende Kapitel „Friedhof Dilsbergerhof“ auf der deswegen nachträglich geänderten Tagesordnung. Hier gibt es einen neuen Vorschlag zur Problemlösung, der von Bürgermeister Volk und dem Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit Neckar-Elsenz, Pfarrer Streit ausgehandelt worden ist.

Zur Erinnerung:

Der hinter der Kapelle des Dilsbergerhofes gelegene kleine Friedhof gehört der katholischen Kirchengemeinde und wird nur mit ehemaligen Bewohner/innen des Dilsbergerhofes belegt. Er wurde bis vor drei Jahren 70 Jahre lang von einer Friedhofskommission, bestehend aus freiwilligen Bürgerinnen und Bürger des Dilsbergerhofes, verwaltet und gepflegt.

Vor mehr als drei Jahren haben die katholische Kirchenverwaltung und der Stiftungsrat der katholischen Kirchengemeinde der Friedhofskommission die weitere Tätigkeit untersagt und deren angespartes Geld eingefordert. Nun versuchen sie seit mehr als drei Jahren, den Friedhof an die Stadt abzugeben. Der Gemeinderat hat aber die Übernahme des Friedhofes von einer Übernahme der Pflegekosten durch die katholische Kirche abhängig gemacht. Dies hat die katholische Kirche abgelehnt.

Der zwischen Bürgermeister und Pfarrer neu gefundene Kompromiss sieht nun vor:

Die Stadt Neckargemünd übernimmt den Friedhof. Dafür erhalten die Dilsberger Vereine einen über 20 Jahre dauernden Anspruch, das katholische Gemeindehaus in Dilsberg gegen geringe Gebühren zu nutzen.

In der anschließenden Aussprache berichtete Stadt- und Ortschaftsrat Bernauer, dass am Tag zuvor ein Gespräch ausschließlich mit den Bürgerinnen und Bürgern des Dilsbergerhofes, deren Angehörige auf dem Friedhof bestattet sind, Pfarrer Streit, dem Stiftungsrat der katholischen Kirchengemeinde, der Kirchenverwaltung und Bürgermeister Volk stattgefunden habe. Als Ergebnis des Gesprächs nannte Bernauer: Die betroffenen Bürger äußerten, letztendlich mit der vorgeschlagenen Lösung leben zu können.

Da man im Rat auch keine andere Lösungsmöglichkeit sah, hat der Ortschaftsrat dem vorgenannten Lösungsvorschlag einstimmig zugestimmt.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen und Anfragen“, kamen u.a. folgende Sachverhalte zur Sprache:    

  • Das Kleinspielfeld beim Dilsberger Sportplatz ist fertiggestellt und kann genutzt werden.
  • Die für die Burg zuständige Dienststelle „Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ hat auf Anfrage des Ortsvorstehers mitgeteilt, dass die für die Dilsberger Burg geplante App und ein Lernspiel für Schulklassen in Arbeit seien und voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres zur Verfügung stünden.
  • Der Einzug eines Arztes in das ehemalige Sparkassengebäude kommt nicht zustande. Der Vermieter sucht neue Mieter für Gewerberäume.
  • Der Glasfaserausbau ist im Zeitplan. Es werden im Moment Verhandlungen mit den zu beauftragenden Firmen geführt.
  • Die seit Jahren angemahnte Verbesserung der Straßenbeleuchtung in der Bachgasse, Dilsbergerhof und an der Bushaltestelle Neuhof soll noch in diesem Jahr erfolgen.
  • Die Bieterlose für den Windpark Lammerskopf gingen zu 51 Prozent an Bürgergenossenschaften, an denen sich alle Bürger beteiligen können.
  • Die Technischen Dienste der Stadt haben nun mit den lang angemahnten Arbeiten auf dem städtischen Friedhof in Dilsbergerhof begonnen.
  • Die VRN wurde inzwischen von der Ortsverwaltung gebeten, in die neue Planung die Verlängerung der Buslinie 752/753 bis zum Langenzeller Hof aufzunehmen, um einen Anschluss an die Buslinie 754 zu ermöglichen.
  • Auf die Umfrage zu einem Carsharingangebot für Dilsberg haben sich bisher nur 12 Interessenten/ Interessentinnen gemeldet. Da ein solches Angebot erst ab 20 zu erwartenden Teilnehmer/innen realisiert wird, sollen weitere Carsharing-Willige gesucht werden.
  • Auf die Nachfrage, ob auch auf Balkonen an der Mauer der Feste Photovoltaikanlagen installiert werden können, gibt es bisher keine Antwort.

Dilsbergerhof, 18. Oktober 2023,                                      gez. Walter Berroth