Bewegende Verabschiedung von Grundschulrektorin Sabrina Witt-Herrmann

Es war ein bewegender Moment im Klassenzimmer der Viertklässler in der Grundschule Dilsberg-Neckargemünd. Hier hatte Rektorin Sabrina Witt-Herrmann zuletzt als Lehrerin die Mathestunden gehalten. Am Nachmittag des 15. Dezember saßen jedoch keine Grundschüler, sondern zahlreiche Gratulanten in diesem Raum. Nach 47 Berufsjahren geht Sabrina Witt-Herrmann Ende 2023 in den wohlverdienten Ruhestand. Kolleginnen, Wegbegleiter sowie Vertreter aus Politik und Schulamt feierten das Wirken Witt-Herrmanns.

Bettina Glinz und Christina Mühlbach aus dem Kollegium begrüßten die Gäste an diesem auch für sie besonderen Tag. ‚Durch Ihr Kommen zeigen Sie Ihre Verbundenheit‘, freuten sie sich über die entgegengebrachte Wertschätzung ihrer Arbeit.

Bürgermeister Frank Volk würdigte Sabrina Witt-Herrmanns Verdienste und zitierte Arthur Schnitzler: „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“ Seit 2017 leitet Witt-Herrmann als Pädagogin die Grundschule mit großem Geschick und Feingefühl. Es sei eine dankbare, erfüllende, aber auch schwierige Aufgabe, betonte Volk. Im Namen der Stadt Neckargemünd dankte er ihr von Herzen. Mit ihrer zugewandten Art habe sie die Grundschule maßgeblich geprägt. Durch die Corona-Zeit und deren Herausforderungen navigierte sie mit außerordentlichem Geschick. Schließlich galt es immer wieder neue Anforderungen zu meistern und mit Eltern und Schulämtern zu verhandeln. Mit ihrer Diplomatie und Gelassenheit fand sie Lösungen auch in schwierigen Situationen und behielt das Wohl der Gemeinschaft stehts im Blick.

„Wir feiern Sie!“ bekundete Schulrätin Endrich und sprach im Namen des Landes Baden-Württemberg und der Schulverwaltung einen herzlichen Dank für Witt-Herrmanns hervorragende Arbeit aus. Auch von Amtsvorgängerin Christine Spiegel-Dumont saß in den Reihen, sie war bis Anfang Dezember Schulrätin. Endrich überbrachte auch Spiegel-Dumonts Glückwünsche und deren Erinnerung an die erste Begegnung in der Dilsberger Grundschule. „Herzlich Willkommen in meinem Bullerbü“ begrüßte Rektorin Witt-Herrmann sie damals. Begonnen hatte Witt-Herrmanns pädagogische Laufbahn nach einer Ausbildung zur Werbetexterin in Berlin. Später schuf sie mit dem Aufbau des Montessori-Zentrums Heidelberg neue Bildungsstätten, und die Albert-Schweitzer-Schule gehörte ebenfalls zu ihren Stationen. Schon in Dilsberg wohnend, bewarb sie sich 2017 als Rektorin und bekam die Stelle. Das Schulleben mitgestalten, das Kollegium stärken und einen vertrauensvollen Austausch mit Schülern und Eltern schaffen: Das sei ihr mit ihrer herausragenden Kommunikation gelungen.

Die Dritt- und Viertklässler überraschten mit musikalischen Geschenken. ‚Wir Kinder sagen Tschüss und Goodbye‘ sangen sie aus voller Kehle und erhielten tosenden Applaus. In das zweite Lied ‚Frieden wünsch ich Dir‘ stimmten alle ein.

Monika Nohe-Weinert gratulierte stellvertretend für Dilsberg und Joachim Bergsträsser aus Mückenloch. In jedem Ende stecke auch ein Anfang, der Stundenplan will „nun neu erarbeitet werden“ schmunzelte Bergsträßer. Für die weiterführenden Schulen aus Neckargemünd übernahm Realschulrektor Ulrich Falter die Dankesworte. Er hob die Bedeutung der Grundschulen hervor und wies auf diese wichtige und prägende Zeit hin. Flexibilität habe Witt-Herrmann in ihren vielen Funktionen bewiesen, stellte er anerkennend fest.

Elternbeirätin Natalie Waibel dankte all das, was die Schulgemeinschaft in den letzten Jahren gemeinsam auf die Beine gestellt hat. Als Vertreter der Fraktion der Freien Wähler, der auch Witt-Herrmann angehört, lobten die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Winfried Schimpf von der SPD und Maximilian Bernauer von der CDU richteten ihre Wünsche und großen Dank aus.

Herzliche Grußworte und einen Adventskalender für das nächste Jahr brachte schließlich Schuldekanin Stier mit. Der Kalender solle sie in einem Jahr an den Abschiedstag erinnern. Reich beschenkt mit Worten und Präsenten strahlte die Noch-Rektorin überglücklich. Stolz und dankbar blickte sie auf ihr Berufsleben. Die Arbeit mit Kindern habe sie immer geerdet und ihr viel gegeben.

Kollegium, Elternbeiträte und Hauswirtschafterinnen verabschiedeten sich mit einem umgedichteten Lied von Udo Jürgens. „Mit 64 Jahren, ist noch lange nicht Schluss“ sangen sie schwungvoll.

Auch im Ruhestand möchte sich Witt-Herrmann weiterhin engagieren, denn: ‚Stillstand ist bekanntermaßen nicht ihr Ding.‘ Mit einem Zitat verabschiedete sich die Rektorin und lud herzlich zum anschließenden Feiern ein.

Gelegenheit, persönliche Glückwünsche zu überbringen, bot sich im Anschluss. Eine leckere Auswahl am Buffet stand bereit. So ließ die Feiergemeinschaft den Nachmittag bei guten Gesprächen und Erinnerungen, aber auch dem Blick nach vor, ausklingen.

T. Mbue

B. BZ