„Gemeinsam auf den Weg“: Dilsberger feierten 150. Kirchengeburtstag und Weg-Einweihung

Mit Gottesdienst und fröhlichem Schlager-Singen feierte die evangelische Kirchengemeinde Dilsberg am vergangenen Sonntag ihr 150. Kirchenjubiläum. Bei der Gelegenheit weihte sie den neuen Kirchenaufgang ein.

Sogar einen Geburtstagskuchen gab es. Gebacken von Jana Schneider, einer Konfirmandin, zierte er den Altar während des Gottesdienstes. Im voll besetzten evangelischen Kirchenhaus stimmte die ökumenische Gemeinde in das für den Tag wunderbar passende Lied ein: „Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein; ach wie wird an diesem Orte meine Seele fröhlich sein!“.

Gäste aus nah und fern, darunter Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk, die Ortsvorsteher Andreas Erles (Dilsberg) und Joachim Bergsträsser (Mückenloch), Stadt- und Ortschaftsräte sowie Dilsberger Vereine waren gekommen, um dieses besondere Jubiläum zu feiern. Musikalisch begleiteten den Gottesdienst Prof. Herrmann Schemmel an der Orgel und die Dilsberger Kirchencombo unter der Leitung von Markus Gaa.

Pfarrerin Michaela Deichl freute sich über die zahlreichen Gäste.. „Das ist ein wunderbares Zeichen für die Kirche und die Gemeinde“, sagte sie sichtlich bewegt und blickte auf die Entstehungsgeschichte des Kirchengebäudes zurück. Da das in der heutigen oberen Straße stehende frühere Kirchengebäude weder einen Turm noch einen guten Zustand aufwies, musste damals ein anderer Ort gefunden werden. Mit Unterstützung der Dilsberger und Verzicht der Kirchenbauinspektion auf einige Ausführungsarbeiten kam die Kirche an diesen einzigartigen Ort. Auf der Schlussrechnung standen satte 15.699 Gulden und ein Kreuzer.

Seit der Einweihung der Kirche am 16. Juli 1873 hat sich viel verändert, stellte Michaela Deichl fest. Doch die Kirche steht seither unverändert an ihrem Platz. Sie lädt die Menschen ein – zum Gottesdienst, zu Konzerten oder zur inneren Einkehr während der täglichen Öffnungszeiten.

Bezirkskirchenrätin Isolde Priebus überbrachte herzliche Glückwünsche von Schuldekanin Dr. Silke Dangel und schwärmte von der wunderschönen Kirche mit dem traumhaften Blick ins Tal. Sie hob die engagierte Arbeit der Kirchengemeinde hervor, die zu zahlreichen neuen Ideen für Gottesdienste, Konzerte geführt hat. „Die Liebe der Dilsberger zu ihrer Kirche spürt man“, fügte Priebus hinzu.

Der Höhepunkt des Festes war die Einweihung des neuen Kirchenaufgangs. „Was lange währt, ist wunderschön geworden“, schmunzelte Pfarrerin Deichl. Frank Stichs von den SSV-Architekten Heidelberg – sie erstellten den Gesamtplan – freute sich, „… diesen Landschaftsraum zu etwas Besonderem gemacht zu haben“. Landschaftsarchitekt Lulay und der Firma Hach galt ein großer Dank für die Umsetzung.

Die Dilsberger Kirchenältesten beschlossen während der Bauarbeitenphase, den Weg mit kleinen Tafeln zu bestücken. An insgesamt sechs Stationen bietet der kleine Pilgerweg nun auf Schautafeln anregende Impulse für Groß und Klein.

Mit den Worten „Segne alle, die ihn begehen, mit Einsichten und Aussichten“ sprach Pfarrerin Deichl einen Segen für den Weg. Gemeinsam mit Michael Stichs und Stefan Hach durchtrennte sie das lila Band und gab den Weg für neue Entdeckungen frei.

Nach dem Gottesdienst schnitten Jana Schneider und Pfarrerin Michael Deichl den Jubiläumskuchen an. Einen bedeutenden Anteil am Gelingen des Festes und dem Erhalt der Kirche trägt der Förderverein der evangelischen Kirche. Mit einer großzügigen Spende half der Verein, ihn zu verwirklichen.

Auch für das leibliche Wohl der Gäste mit leckerem Mittagessen sowie Kaffee, Kuchen und Getränken sorgten die Mitglieder des Fördervereins.

Die Gäste fühlten sich sichtlich wohl und genossen den herrlichen Ausblick bei ausgiebigen Gesprächen. In der Kirche konnten historische Fotos und um die Kirche herum die Pilgerstationen bestaunt werden.

Nach den offiziellen Feierlichkeiten luden Pfarrerin Michaela Deichl und der Dilsberger Musiker Thomas Gorny mit ihren Gitarren zum fröhlichen Schlager singen ein.

Die Besucher stimmten voller Begeisterung in alte Hits wie „Capri-Fischer“, „Eine neue Liebe“ und „Tanze mit mir in den Morgen“ ein.

Auch Pfarrer Streit von der Katholischen Kirche hatte sich ein gemütliches Plätzchen gesucht und sang freudig mit. Mit dem Kirchenjubiläum schaute die Gemeinde nicht nur zurück, sondern richtete den Blick nach vorn. Kirche bietet den Menschen Raum, es ist ein Ort, an den sie kommen können, so Pfarrerin Deichl.

In der täglich von 11 bis 17 Uhr geöffneten Kirche bietet die MediaKi (mediale Kirche) Andachten, Texte und Musik. Mit dem Pilgerweg-Aufgang gewinnt Dilsberg eine weitere Attraktion, die für Besucher aller Altersgruppen zugänglich ist.  

T. mbue

B. BZ