Frauenchor „ChorYfeen“ brachte besinnliche und weihnachtliche Stimmung

Am vierten Advent stimmt traditionell der Sängerbund 1852 Dilsberg auf Weihnachten ein. Dieses Jahr fielen das Anzünden der vierten Kerze und Heiligabend jedoch auf einen Tag. So fand das Weihnachtskonzert am Vorabend statt.

Eine reichhaltige Auswahl weihnachtlicher Stücke hielten die 20 Sängerinnen des Frauenchors „ChorYfeen“ bereit. Mit zusätzlich aufgestellten Bänken, fand alle Gäste in der evangelischen Kirche einen Platz. Andrea Stegmann dirigierte ihren Frauenchor durch das bunte Programm.

„Maria durch ein Dornwald ging“ eröffnete den besinnlichen Abend. A cappella erzählten die Sängerinnen von Marias Weg. Wie sie durch einen Dornwald geht, um zu ihrem Verlobten Josef zu gelangen. Während des Weges beschützt sie der Dornwald vor Gefahren.

Sanft leitete Till Otto am Klavier in das nächste Lied über. „Days of Beauty“, ein wunderschön vertontes Gedicht der britischen Schriftstellerin Emily Brontë. Der Norweger Ola Gjeilo komponierte dazu eine faszinierten Chormusik. Nun war das Publikum dran und sang „Tochter Zion“.

Auf der Suche nach dem Kind kommen die Engel zu Hilfe. „Hört der Engel helle Lieder“ erklingt dreistimmig im Kirchenraum. Im aus Bolivien stammenden Lied „Alli vienne“ heißt es „Alle Sterne haben heut mit ihrem Glanz den Himmel erhellt.“ Weiteren Sternenglanz besangen die Frauenstimmen in „A shinning star“. Ein aus Norwegen kommendes Lied, das Gottes klares Licht gegen die Macht der Dunkelheit aufbietet.

Claudia Rittmüller lud zu besinnlichen Gedanken ein. „An Weihnachten sind wir auf einem besonderen Weg. Wir verlassen unseren Alltag, den Stress und begeben uns in eine andere Richtung. Auf dem Weg zur Krippe gibt es viel zu entdecken und zu erleben: Da wird der Baum im Wald geschlagen, bunte Lichter strahlen auf den Gassen, weihnachtliche Lieder erklingen.“ Auch beim Kartenschreiben lassen sich besondere Momente erleben. „Wir erinnern uns an gemeinsame Zeiten und reisen in Gedanken vielleicht zurück. Zurück in die Zeit, als wir selbst noch Kinder waren. Unsere Sinne verweilen an den geliebten Orten. In diesen Moment gerät der Raum dazwischen dann in Vergessenheit. Und es entsteht eine kleine Ewigkeit.“

Voller Vorfreude ging es weiter. „Rise up“ forderte der Chor das Publikum auf, mitzugehen. Mit dem traditionellen afroamerikanischen Weihnachtslied wurden Hoffnung und Freude im temperamentvollen Gesang überbracht. Der Text erzählt die biblische Geschichte der Hirten, die von einem Engel aufgefordert werden, dem neugeborenen Jesus zu folgen. Bis ins 14. Jahrhundert geht „In dulci jubilo“ zurück. „In süßer Freude“ feiert es die Geburt Jesu und die Anbetung durch die Hirten. Angels Carol von John Rutter (1989) forderte auf, sich der himmlischen Freude anzuschließen. Eine kraftvolle und gefühlvolle Melodie, die von den Sängerinnen mit ausdrucksstark präsentiert wurde.

Für die Kirchenbesucher hieß es nun wieder zum Liedblatt greifen und „Kommet, ihr Hirten“ zu tönen. „Nun sind wir fast da.“ stellte Manuela Büch fest. Beschwingt stieg der Frauenchor in einen weiteren Gospel ein. „What you gonna call pretty little baby“ befasst sich die Frage, wie denn das Kind genannt werden soll. König der Könige oder Immanuel.

Angekommen in Bethlehem erfreute sich das Publikum an „O little Town“ – ein zeitloser Klassiker. An der Krippe angekommen, wird es dann ganz still in der Kirche.

„Still, still“ hieß es in den sanften Wiegenklängen aus Österreich. Mit „Ich steh an deiner Krippen hier“ ging es zurück ins 17. Jahrhundert. Von Paul Gerhardt stammt der Text, von Johann Sebastian Bach die Melodie. Anschließend sangen alle zusammen „Macht hoch die Tür“.

An der Krippe angekommen, ließen die Sängerinnen die Glocken klingen. „Ring Christmas Bells“ hat seine Wurzeln in der Ukraine. „Ukrainian Bell Carol“ basiert auf einem ukrainischen Volkslied, das im Jahr 1916 komponiert wurde. Ursprünglich hatte das Lied keinen Weihnachtsbezug, sondern beschrieb die traditionelle ukrainische Tradition, bei der Menschen von Haus zu Haus gehen und gute Wünsche für Wohlstand und Fruchtbarkeit im kommenden Jahr aussprechen. „Süßer die Glocken“ lud zum Mitschwingen ein.

„Stellen Sie sich vor, es wäre ein kalter Winter. Sie treten hinaus, vor Ihnen die Schneedecke noch unberührt. Ihre Schritte hinterlassen sie ersten Spuren, es knirscht unter Ihren Füßen. Wenn Sie den Blick heben, entdecken einen weißen Regenbogen.“ erzählte Claudia Rittmüller über das Symbol der Beständigkeit. Sie wünschte, dass das Licht von Weihnachten nicht nur bei uns bleiben, sondern hinaus strahle in die Welt und das Leben der Menschen hell und strahlend mache.

Mit „A white rainbow“ und „O come, all ye faithful“ verabschiedete der Frauenchor das Publikum in den Weihnachtsabend. Dr. Renate Pollwein dankte allen Akteuren an diesem Abend und dem Publikum für Applaus und Anerkennung.

Als Zugabe sangen die ChorYfeen noch einmal „Days of beauty“. Für Chorleiterin Andrea Stegmann und Pianist Till Otto gab es kleine Präsente.

Die Sängerinnen freuten sich über eine Rose und eine Kerze. Beglückt und beseelt fühlten sich Chorsängerinnen und Gäste. Alles, wirklich alles passte an diesem Abend.

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Fördervereins der evangelischen Kirche schenkten nach dem Konzert Glühwein aus. Gäste und Sängerinnen genossen den ausklingenden Abend auf der Kirchenterrasse.

T. bue

B. BZ, Claudia Rittmüller