Eintrag ins Goldene Buch: Dilsberg ehrt Frans Hermans

In ihrer Juni-Sitzung stand für die Dilsberger Ortschaftsräte ein besonders schöner Punkt auf der Tagesordnung: Die Eintragung von Frans Hermans in das Goldene Buch der Gemeinde Dilsberg. Ehrengäste und Bürger mit außerordentlichen Verdiensten verewigen sich darin in Wort und Bild.

Bereits während der öffentlichen Sitzung hatten Frans Hermans und seine Lebenspartnerin Karin Erles-Schmalz im Zuschauerbereich des Dilsberger Rathauses Platz genommen. Interessiert verfolgten sie die kommunalpolitischen Diskussionen der Ortschaftsräte. Dann war es so weit: Ortsvorsteher Andreas Erles eröffnete den Tagesordnungspunkt und würdigte Leben und Werk des Dilsberger Heimatforschers Hermans. Er ging auf die verschiedenen Stationen seines Lebens ein: In Merksem/Antwerpen geboren, kam Hermans 1953 erstmals eher zufällig nach Dilsberg. Auf einer Deutschlandreise, die er gemeinsam mit einem Freund unternahm, empfahl eine Herbergsmutter aus Neckarsteinach die Jugendherberge Dilsberg. Hermans und sein Freund erklommen den Anstieg und fanden ein romantisches Bergdorf samt Unterkunft in der Jugendherberge vor. Dort wurden sie herzlich empfangen und reichlich verköstigt, so blieb es Hermans in Erinnerung.

Und diese führte ihn drei Jahre später erneut nach Dilsberg. Er verliebte sich in Christel, die Tochter der damaligen Herbergsmutter, es folgten Hochzeit und Familiengründung. Seinen ersten Artikel über die Inflation – in deutscher Sprache verfasst, erschien 1960 im Heidelberger Tageblatt . Das Schreiben ist seine Leidenschaft: Seine Kindheitserlebnisse schrieb Frans Hermans in Geschichten nieder. Mit der Journalistin Gudrun Kops fand er Bestärkung im Schreiben und veröffentlichte bis 1966 insgesamt 20 Erzählungen, die in drei deutschen Tageszeitungen veröffentlich wurden. Ein Schulbuchverlag wurde auf seine Gedichte aufmerksam; Veröffentlichungen in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen folgten. Neue Schreibperioden mit geschichtlichem und heimatkundlichem Schwerpunkt entstanden nach der Bekanntschaft mit dem Ladenburger Archäologen Dr. Berndmark Heukemes. Als gelernter Schriftsetzer unterstützte er später Stefan Wiltschko und brachte die bekannten Dilsberger Broschüren heraus, zum Beispiel „Die Wassernot im Burgflecken Dilsberg“.

Im Amt des Dilsberger Nachtwächters ist Hermans bis heute mit Herzblut dabei. Mit Laterne, Hellebarde und Dreispitz kann er auf weit über 100 Führungen in der Dilsberger Feste zurückblicken.

Sein Wirken ist in Bestandteil des Dilsbergs. Gerührt und voller Anerkennung hob OV Erles die Bedeutung von Frans Hermans‘ kulturellem Schaffen für den Dilsberg hervor. Frans Hermans strahlte, als er zum Goldenen Buch geführt wurde. Von Herzen bedankte er sich für die Ehre und drückte seine tiefe Verbundenheit zum Dilsberg aus. Für den Eintrag in das Goldene Buch hatte er das Gedicht „Heimat“ mitgebracht und trug es den Ortschaftsräten und Gästen in seiner charmanten Art vor. Für alle ein besonderer Moment, der in Erinnerung bleibt.

Mit dem Eintrag ins Goldene Buch erfährt Frans Hermans große Wertschätzung für sein außergewöhnliches Engagement. „Ein Mensch“, so beschrieb es Andreas Erles, „der sich unglaublich ausführlich, gewissenhaft, detailliert und mit viel Herzblut für den Dilsberg eingesetzt hat.“ Gemeinsam ließen Ortschaftsräte, Frans Hermans mit Karin Erles-Schmalz sowie die Gäste den Abend in Gesprächen, Erinnerungen und bei dem ein oder anderen Glas Sekt ausklingen.  

T+B: mbue