Einsegnung des Eichenkreuzes auf dem Friedhof Dilsbergerhof

Mit dem „Festlichen Choral“ eröffnete der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg unter seinem Dirigenten Walter Nußko die Einsegnung des neuen Eichenkreuzes auf dem Friedhof im Dilsbergerhof wozu die beiden Kirchengemeinden und die Ortsverwaltung die Bevölkerung recht herzlich eingeladen hatten. Und viele Dilsbergerinnen und Dilsberger kamen, um dieser Zeremonie den würdigen Rahmen zu geben.

Zu Beginn begrüßte Ortsvorsteher Karlheinz Streib die Besucher und dankte den beiden Geistlichen, Pfarrerin Michaela Deichl von der Evang. Kirchengemeinde und Pfarrer Tibor Szeles von der Seelsorgeeinheit Neckar-Elsenz sowie der Trachtenkapelle, den zahlreichen Menschen aus Dilsberg und ganz herzlich Bärbel Berberich und Bärbel Beisel, die das neue Eichenkreuz gespendet hatten.

Beim Freiwilligentag im letzten Jahr wurde dieses Eichenkreuz dann durch zahlreiche Helferinnen und Helfer am „Anonymen Grabfeld“ aufgestellt. Dafür bedankte sich Streib auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Obst- und Gartenbauverein, bei Herrn Beck von der Firma Casa-Bau, dem TGB Transportbetonunternehmen, bei Gunnar Ziegler für das Gerüst zum Aufstellen, bei Andreas Weber, der die technische Leitung übernommen hatte sowie bei Frau Mayans, die spontan an diesem Tag noch mit angepackt hatte und die umliegenden Wege vom Unkraut befreite.

Bereits im Jahr 2010 stand an fast gleicher Stelle ein schlichtes Birkenkreuz, das von Klaus Storch und Gernot Reinwald seinerzeit aufgestellt wurde, nachdem das neue anonyme Grabfeld angelegt war. Dieses Kreuz war dann mit den Jahren so verwittert, dass es abgeräumt werden musste.

Dass dort dann kein Kreuz mehr stand, gefiel den beiden Spenderinnen überhaupt nicht und es reifte die Idee, ein neues Kreuz dort aufzustellen. Bärbel Berberich hatte bald die Idee, bei Zimmermann Konrad Grimm in Unterneudorf bei Buchen, von wo Ihr Mann, Willi Berberich, stammt, ein neues Holzkreuz anfertigen zu lassen. Der inzwischen verstorbene Walter Beisel hatte dazu noch den Plan gemacht und der Juniorzimmermann Alexander Grimm hatte bald dieses Kunstwerk geschaffen und auf den Dilsberg gebracht. Coronabedingt lag es dann einige Zeit in Beisels Garage bis es am Freiwilligentag 2020 dann mit zahlreichen Ehrenamtlichen endlich gesetzt werden konnte. Seitdem wurde immer wieder ein Termin für die Segnung gesucht und jetzt am vergangenen Samstag dann auch gefunden.

Pfarrerin Deichl erinnerte daran, dass das Kreuz schon immer das Symbol von uns Christinnen und Christen, zum Trost und zur Stärkung in Zeiten von Not und Gefahr war, aber es immer auch ein Aufruf sei, über unser Leben nachzudenken und uns im Gebet an Gott zu wenden. Das Kreuz erinnert in besonderer Weise an den Sieg Jesu über den Tod und dass er unser Kreuz getragen hat.
 
Ein Kreuz erinnert aber auch an all die Kreuze, die wir in unserem Leben tragen. Corona ist eines der Kreuze, das wir schon länger als erwartet zu tragen haben. Aber auch der Verlust geliebter Menschen, Probleme am Arbeitsplatz, Streit und Feindschaft, ungelöste Probleme, die einem belasten wie eine ungewisse Zukunft kann immer ein belastendes Kreuz sein, wovon wir sicher alle berichten können.
   
Das Kreuz Christi erinnert aber auch daran, dass wir unsere Kreuze nicht allein tragen müssen und das sei für Pfarrerin Deichl ein ganz wunderbarer Gedanke. Jesus trägt unsere Kreuze mit. Das Kreuz habe auch immer eine weitere Bedeutung. Der eine Kreuzbalken verbindet Himmel und Erde, Gott und Mensch. Der Querbalken weist darauf hin, dass wir Menschen miteinander verbunden sind, als Schwestern und Brüder, evangelisch und katholisch, Frauen und Männer, Einheimische und Auswärtige. Auch dieses Kreuz hier will Versöhnung schenken und Frieden. Und mit den folgenden Worten schloss Pfarrerin Deichl ihre Ansprache: „Wenn wir jetzt dieses Kreuz weihen, dann wollen wir all dem bewußt Raum geben, Gott und all den Dingen, die er uns schenkt.“

Nun gingen die beiden Geistlichen zur Segnung über mit den Worten: Durch dieses Kreuz kommt Segen zu uns. Nach dem musikalischen Zwischenspiel „In Memoriam“ durch die Trachtenkapelle leitete Pfarrer Szeles zum Vaterunser ein, das von allen mitgebetet wurde.

Den Abschluss dieser im feierlichen Rahmen stattgefundenen Veranstaltung machte der Musikverein mit dem Stück „Letzte Ehre“ was mit dem kräftigen Applaus der Besucherinnen und Besucher honoriert wurde. Der Dank an die Spenderinnen war noch lange Gesprächsthema unter den Anwesenden.

Bericht: Bernhard Hoffmann
Fotos: Roland Rupp / Bernhard Hoffmann
27.07.2021