Zauberland auf der Burgbühne

Eine löwenstarke Premiere des Zauberer von Oz

„Ausverkaufte Hütte!“, lautete die Nachricht am Samstagmorgen auf dem Dilsberg. Nachdem die eigentliche Premiere am Freitag buchstäblich ins Wasser gefallen war, feierte die Burgbühne Dilsberg am Samstagabend eine gelungene Premiere vor vollen Zuschauerrängen. Von Beginn an ließ sich das Publikum begeistern und auf die abenteuerliche Reise von Dorothy (Julina Hänggi) und ihrem Hund Toto (Sarah Dopf) mitnehmen.

Tante Em (Petra Ochs) macht sich Sorgen um ihre Nichte Dorothy, die mal wieder allein unterwegs ist und nun ist auch noch ein Wirbelsturm im Anmarsch. Als Dorothy vergnügt auftaucht und Tante Em zum Geburtstag auch noch Blumen vom Friedhof schenkt, gerät diese außer sich. Onkel Henry (Thomas Ochs) hatte sich bei so viel dicker Luft lieber schon verzogen.

Enttäuscht wünscht sich Dorothy möglichst weit weg. In einer Mülltonne versteckt sie sich vor dem Sturm. Im Unwetter hebt sie ab und wird ins Zauberreich von Oz katapultiert. Bei der Landung wird Karga, die böse Hexe des Ostens (Tina Maurer), versehentlich von der Tonne erschlagen. 

Seltsame Geschöpfe – die Mampfer – beäugen skeptisch das komische Ding, das da gelandet ist. Mit der Ankunft der charmanten Hexe Dripsdrüü (Raya Neumann) sind jedoch alle Zweifel schnell verflogen und für die Mampfer und ihren Bürgermeister (Jürgen Schuh) gibt es kein Halten mehr. Zu sehr hatten sie jahrelang unter Karga gelitten. Dorothy bekommt von Dripsdrüü die roten Schuhe der Hexe Karga. Sie besitzen große Zauberkräfte.  

Plötzlich taucht Kargas Schwester Massàkka (Tanja Emmerich) mit ihrem Gehilfen Sazifer (Linus Gaa) auf. Sie quetscht die Mampfer aus, wer ihrer Schwester das angetan hat. Wütend versucht sie, Dorothy die roten Schuhe wieder abzunehmen, was ihr nicht gelingt.

Dorothy möchte nun lieber wieder nach Hause gehen, doch das ist leichter gesagt als getan. Dripsdrüü überlegt, dass da nur einer helfen kann. Der große und mächtige Zauberer von Oz (Nils Weitzell). Dorothy bleibt nichts anderes übrig, als sich auf den Weg in die Smaragdstadt zu machen.

Auf ihrem Weg entdeckt sie eine Vogelscheuche (Simon Winter) und befreit sie von ihrem Stecken. Leider kann auch die Vogelscheuche ihr nicht dabei helfen, wieder nach Hause zu finden, denn sie hat statt Hirn leider nur Stroh im Kopf. Die beiden machen sich gemeinsam auf den Weg und treffen auf schillernde Bäume (Felix Gaa und Nico Scheid), die ihre Äpfel zunächst lieber selbst behalten wollen .

Als Dorothy, Toto und die Vogelscheuche weitergehen wollen, entdecken sie den eingerosteten Blechmann (Jakob Marschall), der erst mal geölt werden muss. Traurig erzählt er davon, dass ihm das Herz zum Lieben fehlt. Die drei beschließen, zusammen zum großen Zauberer zu gehen. Er soll ihnen helfen.

Kurze Zeit später treffen sie auf einen gefährlich brüllenden Löwen (Florian Lindekugel), der sich als König der Tiere brüstet. Er jagt ihnen zunächst einen gehörigen Schrecken ein. Doch es stellt sich schnell heraus, dass es ihm ganz schön an Löwenmut fehlt. So wächst die Gemeinschaft weiter, denn auch dem Löwen soll der Zauberer von Oz helfen. 

Auf ihrem Weg müssen die Gefährten noch so einige Abenteuer bestehen. Es gilt sich gegen die böse Hexe Massàkka zu wehren und Kämpfe gegen die Kalidas zu bestehen. Ob der große Zauberer von Oz ihnen dabei helfen kann, nach Hause zu finden, ein Hirn und ein Herz zu bekommen und Mut zu finden?

Das Ensemble der Burgbühne überzeugte durch Schauspiel mit Herzblut, Witz und Charme. Das Publikum genoss die Szenen sichtlich. Immer wieder wurden die Darsteller mit begeistertem Zwischenapplaus belohnt.    

Begleitet von Thomas Gorny auf der Ukulele verabschieden sich die Darsteller mit dem Song „Somewhere over the Rainbow“ und genießen den anhaltenden Applaus des Publikums. 

Mit ihren Slangeinlagen beeindruckten die Raben (Amelie Schütz und Justus Jäcklin) das Publikum. Die beiden Wächter (Andreas Wirthele und Sven Lindekugel) machten ebenfalls eine ausgezeichnete Figur als Hüter des Tors des großen Zauberers von Oz. 

Beeindruckende Kampfszenen der Kalidas (einstudiert mit Thomas Ziesch) und ins Detail ausgearbeitete Mohnblumenchoreografien (Corinna Denner) wurden mit viel Applaus belohnt. Die Spielfreude der Darsteller auf der Bühne übertrug sich auf das Publikum. Auch die kleinsten Rollen wurden wunderbar gespielt.

Einmal mehr ist es dem gesamten Burgbühnenteam gelungen, einen ganz besonderen Abend in stimmungsvoller Atmosphäre zu schaffen. Bühnenbau und Technikteam sorgten für einen reibungslosen Ablauf und stimmungsvolle Effekte.

Das Maskenteam um Michaele Emmerich verlieht den Charakteren gekonnt den perfekten Look.

„Es war eine Freude mit anzusehen.“, lobte Vorstand Markus Winter die Darsteller für ihre tolle Leistung auf der Bühne. Für die Umsetzung dankte er allen, die die Aufführungen erst möglich machen. Einen besonderen Dank richtete er an Uschi Ess für die großartigen Kostümkreationen.

Regisseurin Petra Kirsch ist zusammen mit Tanja Emmerich und Nils Weitzell eine wunderbare Neuauflage des Zauberers von Oz gelungen.    

Nächste Vorstellungen:
Fr/Sa 08.07./09.07.2022
Fr/Sa 15.07./16.07.2022
NEU: Fr/Sa 22.07./23.07.2022

19:30 Uhr Spielbeginn
Freilichtbühne Dilsberg

Unsere Theaterklause öffnet jeweils um 18:00 Uhr und hält auf dem herrlich gelegenen Areal kleine Gerichte sowie Getränke für Sie bereit. Sämtliche Sitzreihen sind mit rustikalen Holzbänken ausgestattet und bieten einen guten Blick auf die Bühne.

Bitte beachten Sie die Hinweise zu den aktuellen Corona-Regelungen im Juli, die wir kurz vor den jeweiligen Aufführungsterminen auf unserer Homepage veröffentlichen. 

Text: Manu Büch
Bilder: Lisa Vogt
29.06.2022