Proben-Wochenende für Robin Hood mit Bühnenkampf-Choreograf Thomas Ziesch

Es ist wieder soweit! „Robin Hood“ und seine legendären Abenteuer verwandeln die Dilsberger Freilichtbühne erneut in den Sherwood Forest.

Der Probenbetrieb für den Theatersommer läuft auf Hochtouren. Am Wochenende ließ ein Auto mit Bremer Kennzeichen die Herzen der Bühnenfamilie höherschlagen. Bühnenkampf-Profi Thomas Ziesch war angereist.

Seit 2016 choreografiert der Schauspieler und Dozent für Szenischen Bühnenkampf auf der Dilsberger Bühne und gibt seine Erfahrungen und Tricks weiter. Drei Tang lang studierte er mit den Schauspielern die Kampfszenen für „Robin Hood“ ein.

Mal in der Tuchbleichenhalle, mal direkt auf der Bühne, wenn das Wetter es zuließ. „Es gibt nichts Schöneres als die Arbeit auf einer historischen Freilichtbühne“, bekannte er mit strahlenden Augen.

Zunächst frischten die Darsteller die Kämpfe aus dem letzten Jahr auf. Dabei bauten sie gleich mal weitere Elemente ein und feilten einzelne Passagen aus.

Auch die wichtigen Grundschläge wurden trainiert, berichtete Regisseurin Tanja Emmerich. So fanden neue Schauspieler einen guten Einstieg in die Kampfkunst. Eine Übung bestand darin, fünf kurze Kämpfe einzustudieren, um dann jeweils in der Rolle von Angreifer und Verteidiger zu agieren.

Eine perfekte Vorbereitung für das Einüben einer neuen Szene. Denn Tanja Emmerich hat Teile des Stücks überarbeitet. So dürfen sich alle, die das Stück letztes Jahr gesehen haben, auf Neues bei den Aufführungen freuen.

Am letzten Tag ging es dann „ans Feintuning“. Jede Bewegung soll schließlich sitzen. Dafür trainierte die Truppe fleißig und hoch konzentriert. „Halten, eine Sekunde Pause und dann weiter“, zeigte Thomas Ziesch den Darstellern Florian Lindekugel und Simon Winter die Kniffe für einen Faustkampf.

Bis die Abläufe sitzen, bedarf es intensiver Arbeit. Kampfszenen auf die Bühne zu stellen, verlangt von den Darstellern höchste Aufmerksamkeit und Teamgeist. „Alleingänge braucht man beim Kämpfen nicht“, so Ziesch. Jeder muss sich an die Choreografie halten.

Nicht nur körperlich sind die Choreografien eine Herausforderung. Die geistige Arbeit ist mindestens genauso wichtig. Wie einen Text oder eine Tanzchoreografie müssen die Schauspieler die Bewegungen in ihr Gedächtnis bringen. Es heißt also: üben, üben und nochmals üben.

Damit sich Technik und Körper miteinander verbinden, braucht es Zeit. „Bis zu sechs Wochen dauert es, bis so ein Gefecht auf der Bühne steht“, erklärte der Bühnenprofi. Zusammen mit Tanja Emmerich bildet er eingespieltes Team – ideenreich und kreativ.

„Selbst kleine Choreografien motzt er auf, sodass es lustig und dramatisch wirkt. Wie John Wick und Bud Spencer.“, so die Regisseurin über das gemeinsame Ausarbeiten der Szenen.

„Robin Hood“-Darsteller Simon Winter war begeistert über das Probenfeeling: „Es macht so Bock“. Kampfchoreograf Thomas Ziesch, der neben Theater und Filmen an drei Hochschulen lehrt, blickte fasziniert auf seine Truppe: „Sie sind so unglaublich motiviert und mit Spaß dabei“.

Florian Lindekugel (Sheriff von Nottingham) und Simon Winter hatten sichtlich Spaß an den Proben. Auch Burgbühnenvorstand Markus Winter (nicht im Bild) trainierte gut gelaunt mit einem Schwert in der Hand. Welche Rolle er übernimmt, verriet er allerdings noch nicht. Dafür aber, dass der Zulauf trotz Wiederaufnahme genauso stark wie im letzten Jahr ist.

Die Hälfte der Karten für die acht Vorstellungen ist schon verkauft.

Aufführungstermine 2024: 21./22.06.2024, 28./29.06.2024, 05./06.07.2024, 12./13.07.2024 Karten gibt es über den Online-Shop https://burgbuehne-dilsberg.de/ sowie in der Tourist-Information Neckargemünd und bei sun + relax Wiesenbach.

T. mbue

B. BZ