Pfingsten im Burggarten und über den Wolken mit Eröffnung des Kirchencafés

09.06.2025

Erwartungsfroh, gut gelaunt und bei schönem Wetter versammelten sich etwa 120 Gäste, nicht nur aus Dilsberg, am Pfingstmontag zum Berggottesdienst im Burggarten.

Einige Menschen, die bei Michaela Deichls Abschiedsgottesdienst nicht dabei gewesen waren, hatten ihr Kommen angemeldet, um diesen vorerst letzten Gottesdienst mitzufeiern. „Willkommen also zu meinem zweiten Abschiedsgottesdienst. Das ist dann aber wirklich der letzte“, begrüßte Pfarrerin Deichl mit einem Schmunzeln, drückte aber auch ihre Freude über die zahlreichen Gäste aus.

Wie es Tradition ist, übernahm auch in diesem Jahr wieder der „Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg“ unter Leitung von Walter Nussko die musikalische Begleitung. Das Lied „Eventide“ mit Sommerstrophen stimmte in den Gottesdienst ein.

Gottesdienst und Predigt standen im Zeichen des bekannten Liedes „Über den Wolken“ von Reinhard Mey. Anna Briesnitz und Yvonne Kloss, deren Stimmen wunderbar harmonieren, sangen die Strophen, alle anderen fielen beim Refrain mit ein. Eigens für den Gottesdienst war das Lied vom Musikverein einstudiert worden.

In der Predigt ging es um die Sehnsucht, die viele von uns kennen: einmal Abstand gewinnen, Sorgen und Ängste klein werden lassen – abheben, fliegen. Das Lied nimmt diese Sehnsucht auf: dass die Dinge, die uns am Boden halten, nichtig und klein werden und wir so Freiheit gewinnen können, unser Leben zu gestalten. Bleibende Unterstützung gibt es, denn an Pfingsten kommt Gottes Geist zu uns.

Er trägt uns in der Angst, aber er stärkt auch unsere Freude und Zuversicht. Wie das Flugzeug hinter den Wolken verschwindet, wir aber noch das Brummen der Motoren hören, so ist auch Gott spürbar, wenn wir ihn nicht sehen. Und wie bestellt flog in diesem Moment ein Flugzeug über die Bergfeste und machte die Predigtgedanken greifbar.

Im Fürbittgebet wurden die Predigtgedanken noch einmal aufgenommen. Das anschließende allseits beliebte irische Segenslied wurde sich als Wunsch zugesungen: „…und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.“

Es war ein lebendiger, berührender Gottesdienst im Freien, mit Sonne, Vogelzwitschern und der leisen Kraft im Herzen, die Pfingsten verspricht: Gottes Geist ist da. Wir können mit dem Herzen abheben und mit beiden Füßen im Leben stehen. Mit dem Wunsch für diesen Tag, dass Gott uns hält, trägt und verbindet, endete die Predigt. Und diese Verbundenheit mit Gott und untereinander wurde auch beim Segen spürbar, als Pfarrerin Deichl dazu aufforderte, sich dabei an den Händen zu halten.

Zum Ausklang des Gottesdienstes sangen die beiden MV-Solistinnen „Die Rose“ – ein versteckter Hinweis darauf, dass das Traditionsstück „Rose von Dilsberg“ in diesem Jahr wieder auf der Burgbühne aufgeführt wird.

Wegen des Rücktransports der Bierbänke bat Deichl die Besucherinnen und Besucher, einerseits zu warten, bis die Bänke wieder vorne an der Kirche sind und andererseits, wenn möglich auch Bänke gleich mitzunehmen. Der Satz: „Wer eine Bank trägt, ist natürlich auch zuerst vorne“, löste ein Lachen aus und leidenschaftlich wurden die Bänke daraufhin an ihren Bestimmungsort getragen.

Gut vorbereitet waren die fleißigen Helferinnen und Helfer des Fördervereins der ev. Kirche auf den nun einsetzenden Ansturm der Gäste.

Neben gut gekühlten Getränken waren die schon traditionellen Weißwürste mit frischen Brezeln genauso in Angebot, wie heiße Wurst und Käse-Laugen-Stangen.

Viele Gäste wollten den Gottesdienst bei einem Imbiss auf der Terrasse vor der Kirche ausklingen lassen. Alle liebevoll geschmückten Sitzplätze und Stehtische waren bis auf den letzten Platz belegt.

Auch die großartige und vielfältige Kuchentheke wurde für den „Nachtisch“ genutzt. Die gespendeten hausgemachten Kuchen von vielen Unterstützern des Fördervereins fanden reißenden Absatz. Der herrliche Platz, das kulinarische Angebot, Getränkeauswahl und die Gemeinschaft luden zum Verweilen ein.

Kaum war der Essensandrang bewältigt, stand am Nachmittag die offizielle Eröffnung des Kirchencáfes an. Das heißt, dass Mitglieder des Fördervereins mit weiteren Helferinnen und Helfer nun in den Sommermonaten bei schönem Wetter, alle zwei Wochen sonntags eine Bewirtung mit kleinen Speisen und diversen Kuchen auf der herrlichen Kirchenterrasse anbieten. Einheimische und Gäste sind hier jederzeit willkommen.

Auf Einladung des Fördervereins fanden sich zum Eröffnungsakt MdL Dr. Albrecht Schütte, Bürgermeister Jan-Peter Seidel, der stellv. Ortsversteher Thomas Ruf und Malin Hussy, in Vertretung von Herrn MdB Lars Castellucci und MdL Jan-Peter Röderer, ein. Da die 1. Vorsitzende des Fördervereins, Karin Ullrich-Brox, verhindert war, wurde die offizielle Eröffnung in diesem Jahr von deren Stellvertreter, Ernst Merdes, vorgenommen. In seiner Ansprache lobte er das große ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Fördervereins im Vorfeld und bei den nun anstehenden Terminen des Kirchencàfes. Die vielen Rückmeldungen zeigten, dass ein solches Angebot auf diesem idyllischen Platz vor der Kirche,  gerne von Gästen angenommen wird.

Im Namen der Ehrengäste dankte der stellv. Ortsvorsteher Thomas Ruf, dem Förderverein für dessen aktiven Beitrag für die Belebung des Ortes und dessen Verdienst für die Gemeinschaft. Zur Feier des Tages spendierte der Förderverein allen, die zur Eröffnung gekommen waren, ein Gläschen Sekt, um auf eine gute Kirchencàfe-Saison anzustoßen.

Text: E. Merdes / mdei
Bilder: bz / Kirchenkaffe: M. Nohe-Weinert