Konfirmation 2023

Dieses Jahr konnte die evangelische Gemeinde Dilsberg endlich wieder die Konfirmation im „normalen“ Ablauf feiern.

Die 3 Konfirmandinnen und 3 Konfirmanden durften dieses Jahr alle Familienmitglieder und Freunde in die Kirche einladen und so konnten dann auch die Konfirmanden und alle Ältesten zusammen mit der Pfarrerin in eine voll besetzte Kirche einziehen.

v.l.n.r.: Julia Kirschmer, Karolin Groh, Eva Wieder, Pfarrerin Michaela Deichl, Louis Koester, Lars Gruber und Daniel Huss

Pfarrerin Frau Michaela Deichl begrüßte die „Konfis“ und die Gemeinde und wies auf den neuen Lebensabschnitt der Jugendlichen hin, in dem es ums Loslassen und Erwachsenwerden geht, denn in der vergangenen Konfi-Zeit hatte sie bemerkt, dass die Konfirmanden reifer und erwachsener geworden sind und freute sich über den heute sehr „schicken“ Auftritt von Karolin Groh, Lars Gruber, Daniel Huss, Julia Kirschmer, Louis Koester und Eva Wieder.

Das erste Lied „Lobe den Herrn“ war vielen Besuchern bekannt und wurde hörbar mitgesungen. Nach dem von allen mitgebeteten Psalm „Wie köstlich ist Deine Güte Gott“ und dem ersten Gebet wies Frau Deichl auf das Thema der Predigt hin, in dem sie auf den Abschluss-Gottesdienst der Konfirmanden mit dem Thema „Krieg und Frieden“ blickte. In diesem Gottesdienst wurde an einer Station das Lied von John Lennon „Imagine“ abgespielt.

Auch hier wurde zum Anfang der Predigt das Lied im Original abgespielt, die Übersetzung konnten die Kirchenbesucher auf ihrem Liedblatt verfolgen. Mit seinem Lied lädt John Lennon zum Mit-Träumen ein: Stell dir vor, es gäbe keine Grenzen, keinen Besitz. Er träumt von dem, was sein könnte und entwirft ein Gegenbild zu dem, was ist. Das Lied drückt die Hoffnung aus, die es auch im Christentum gibt. Die Hoffnung, dass das Reich Gottes kommt. Dazu schreibt der Prophet Jesaja: Ein Reich, in dem Schaf und Wolf beieinander weiden, alle genug zum Leben haben und keine Kriege mehr geführt werden.

Speziell als Christinnen und Christen können wir in den Himmel schauen und dabei träumen und weiterträumen im Vertrauen auf Gott. Wir können unsere Wünsche zu ihm schicken. Zum Schluss gibt Frau Deichl den Konfirmandinnen und Konfirmanden den Wunsch mit: „Haltet Eure Träume fest! Versucht sie zu leben. Geht Eure Wege im Vertrauen, dass Gott bei Euch ist. Denn mit Ihm ist mehr möglich als wir uns vorstellen!“ In der Anrede an die Konfirmandinnen und Konfirmanden wurde an die Taufe erinnert, in der die Eltern und Paten für die Kinder Ja zu Gott gesagt hatten. In der Konfirmation bekennen die Jugendlichen sich selbst zum Glauben an Gott. Nachdem die gesamte Gemeinde das Glaubensbekenntnis gesprochen hatte, bekannten sich die Jugendlichen zu ihrem Glauben durch ihr „ja, mit Gottes Hilfe“.

Eltern und Paten wurden gebeten, weiterhin für die Jugendlichen Ansprechpartner zu sein, auch wenn die Jugendlichen sich jetzt selbst zu ihrem Glauben bekannt haben. Als Dank für ihre bisherige Begleitung bekamen die Paten von ihren Patenkindern jeweils eine Rose geschenkt. Im Anschluss wurden die Fürbitten von der Pfarrerin und Familienmitgliedern gebetet. Dabei ging es um die Bitte um Unterstützung der Eltern, der Patinnen und Paten und der ganzen Gemeinde für das weitere Leben der Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Bei der folgenden Einsegnung bekam jeder einen eigenen, selbst ausgesuchten, Bibelspruch, einen eigenen Segen und eine Kette mit einem kleinen Kreuz umgehängt. Außerdem bekamen sie ein Beutelchen mit Leuchtsternen und dem Wunsch „folgt Euren Träumen“.

 Markus Winter hieß im Namen der Ältesten die neuen Gemeindeglieder willkommen und machte sie auf ihre neuen Möglichkeiten und Pflichten aufmerksam. Sie können Patenschaften übernehmen, Gemeinde-Älteste wählen, an kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen und sich mit ihren Fähigkeiten und Talenten selbst einbringen. Sie sollen diese Möglichkeiten ernstnehmen und als Christen Verantwortung für die Welt übernehmen.

Nach dem Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ wurde die Gemeinde zum gemeinsamen „Wandel-Abendmahl“ eingeladen.

Nach dem letzten Lied „Bewahre uns Gott“, dem letzten Gebet, dem Wochenspruch und dem Segen bedankte Frau Deichl sich bei allen, die geholfen hatten, diesen Gottesdienst zu gestal­ten, speziell bei Herrn Prof. Schemmel an der Orgel. Nun zogen die jetzt Konfirmierten mit der Pfarrerin, den Ältesten und unter Begleitung der Orgelmusik wieder aus in einen sonnigen Sonntag. Bevor die „Konfis“ sich in ihr anschließendes Familienfest verabschiede­ten, be­dankten sie sich bei Frau Deichl und überreichten ihr ein Olivenbäumchen mit ihren Namen und persönlichen Wünschen. Das war eine gelungene Überraschung und sie hat sich sehr darüber gefreut.

Text: Annegret Boehner

Fotos: Familie Koester


Abschlussgottesdienst am 19. März

Bereits am 19. März fand der Abschlussgottesdienst statt, den die Konfirmanden selbst gestalteten und durchführten. Im letzten Jahr wurde der „Stationen-Gottesdienst“ geschaffen und so gut angenommen, dass dieses Jahr wieder die Kreativität der 6 Konfirmandinnen und Konfirmanden gefragt war. So wurde, mit Unterstützung ihrer Pfarrerin Frau Deichl, zuerst ein Thema überlegt. Man einigte sich auf das zurzeit wohl aktuellste Thema, nämlich Krieg und Frieden. Es gab viele Diskussionen und Überlegungen, was solche Stationen aussagen könnten und müssten. Zusammen wurde an 6 Stationen gewerkelt und gebastelt und am Schluss sollte jeder eine der Stationen den Kirchenbesuchern vorstellen.

Die 6 „Konfis“ empfingen ihre Eltern, Geschwister und interessierte Kirchenbesucher zu ihrem selbst erarbeiteten und in der Kirche installierten „Gottesdienst“. An allen Stationen hing ein kleines Plakat mit Informationen und Aussagen dieser Station.

In der ersten Station empfing Lars Gruber die Besucher und führte sie zu der Collage „Ursachen für Kriege“, in der Zeitungsausschnitte mit Bildern protestierender Menschen aus verschiedenen Ländern zu sehen waren wie z.B. Frauen im Iran, die für mehr Freiheit und Selbstbestimmung auf die Straße gehen. Die zweite Station wurde von Daniel Huss betreut. Er zeigte ein großes Plakat mit Bildern aus den Städten Kiew, Mannheim und Charkiw, wie diese Städte vor dem Krieg und nach der Zerstörung aussahen. Im „Vorher-Bild“ schien die Sonne als Symbol des Friedens, im „Nachher-Bild“ sah man ein Gewitter als Symbol des zerstörerischen Krieges.

Julia Kirschmer ließ in ihrem Handy den Song „Imagine“ von John Lennon spielen. Auf dem Plakat an der Kanzel war die handgeschriebene deutsche Übersetzung zu lesen. Es geht in dem Lied darum, sich die Welt ohne Besitztümer, ohne Religion und ohne Grenzen und Nationen vorzustellen also ohne etwas, “für das man töten oder sterben” würde. Auf ein zweites Plakat mit einer Friedenstaube konnte man ein kleines selbst gemaltes „Friedensbild“ heften.

Am Altar konnte man auf dem Plakat einen Spruch des Propheten Micha lesen, der die Vision hatte: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen…“ also etwas Nützliches aus einer Waffe herstellen. Daraus folgt: Armut durch Teilen besiegen, Sklaven in die Freiheit entlassen, Streit in Versöhnung und Hass in Liebe umwandeln.

Karolin Groh und Eva Wieder zeigten in der vorletzten Station ein riesengroßes Spinnennetz, geteilt in zwei Seiten „Krieg“ und „Frieden“. Auf verschiedenfarbigen „Post-its“ sollte man einen Begriff für Krieg oder Frieden schreiben und auf die jeweilige Seite heften. Dieses Spinnennetz war am Ende komplett voll mit Begriffen. Außerdem konnte man noch einen Zettel mitnehmen, auf dem man sich mit den Fragen beschäftigen konnte:

Was bedeutet Frieden für mich persönlich?
Was kann man zum Frieden beitragen?
Warum ist Frieden wichtig?

An der letzten Station wurde man von Louis Koester mit dem Thema „Für den Heimweg“ empfangen. Er informierte über das Spendenkörbchen, dessen Inhalt für die „Konfirmandenarbeit“ ausgegeben würde. Aus einem Kästchen mit vielen beschrifteten „Wünschesteinen“ konnte man sich einen aussuchen und als Andenken für diese schöne Veranstaltung mitnehmen.

Das war wieder ein sehr schöner, nicht alltäglicher, Gottesdienst, an den sich sicher alle Besucher noch lange erinnern werden.

Text: Annegret Boehner
Bilder: Claudia Rittmüller