Mit zwei Kracher-Vorstellungen verabschiedete sich die Burgbühne am ausverkauften Zusatzwochenende von ihrem Publikum. Petra Kirsch, Tanja Emmerich und Nils Weitzell ist ein großartiges Theatererlebnis gelungen. Mit viel Herz, erfrischenden Dialogen und einem begnadeten Gespür für effektvolle Bühnenbilder haben sie die abenteuerliche Reise von Dorothy gelungen in Szene gesetzt.
Ausgelassene Stimmung herrschte auf den Rängen der Freilichtbühne. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen und jubelten, klatschten und fieberten mit. Schöner konnte das Ensemble nicht belohnt werden und gab noch mal Vollgas.
Ein letztes Mal hieß es Bühne frei! Tante Em (Petra Ochs) und Onkel Henry (Thomas Ochs) ermahnten Dorothy (Julina Hänggi), sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Mit ihrer Tonne landete Dorothy bei den Mampfern und leider auf der bösen Hexe Karga (TIna Maurer).
Am Dernièren-Samstag spielte Annika Seidenglanz ersatzweise die Dripsdrüü für Raya Neumann. Drei Wochen lang hatte sich die Schauspielerin von der Dielheimer Bühne darauf vorbereitet. Sie hatte Text, Wege und das Zusammenspiel einstudiert und zeigte eine großartige Bühnenpremiere. Im Sturm eroberte sie die Herzen des Publikums und des gesamten Burgbühnenensembles.
Die gechillten Raben (Amelie Schütz und Justus Jäcklin) und die extravaganten Bäume (Felix Gaa und Nico Scheid) sorgten ein weiteres Wochenende für jubelnden Applaus und viele Lacher.
Mit der Vogelscheuche (Simon Winter), dem Blechmann (Jakob Marschall) und dem Löwen (Florian Lindekugel) ging Dorothy auf ihre abenteuerliche Reise und so manches war durchzustehen.
Sie kämpften tapfer gegen die von der bösen Massákka geschickten Kalidas und wurden von Dripsdrüü vor den giftbringenden Mohnblumen gerettet. Sie gelangten endlich zum Zauberer von Oz (Nils Weitzell), der sie aber nicht persönlich empfing und für seine Hilfe auch noch eine Bedingung stellte. Er würde ihre Wünsche erfüllen, aber erst, wenn sie die böse Massákka vernichtet haben.
Der Löwen wurde wieder ängstlich. Doch die Freunde rafften sich auf, denn mit den roten Schuhen müsste es doch gehen.
Eine Blinzlerin überbrachte inzwischen Massákka die Nachricht vom Vorhaben der vier Gefährten und bezahlte dies mit ihrem Leben. Massákka schickte daraufhin ihre Kalidas los, um die roten Schuhe zu holen.
In einem heftigen Kampf entführten die Kalidas Dorothy und richteten den Blechmann, die Vogelscheuche und den Löwen übel zu. Die Vogelscheuche musste neu ausgestopft, der Blechmann geölt und der Löwenschwanz entknotet werden. Die drei machten sich sofort auf die Suche nach Dorothy.
Als verkleidete Putzkolonne näherten sie sich der Gefangenen. Doch die Befreiungsaktion misslang kräftig und die drei landeten ebenfalls im Käfig. Als Massákka jedoch drohte, ihre Matratze mit der Vogelscheuche auszustopfen, gab Dorothy auf und gab Massákka die roten Schuhe in der Hoffnung, dass sie sie nun ziehen lässt.
Doch weit gefehlt. Die Hexe hielt ihr Versprechen nicht und versuchte die Vogelscheuche in Flammen aufgehen zu lassen. Wie gut, dass Dorothy Löschwasser zur Hand hatte. Doch als sie damit das Feuer löschte und auch Massákka davon abbekam, schrie diese heftig auf.
Wasser! Wasser! Massákka hatte es seit fast 500 Jahren gemieden, denn es ist tödlich für sie. Es ist das Einzige, was sie vernichten kann. Und so kam es nun.
All ihr Fluchen half ihr nicht. Bevor der Tod sie holte, betrat ein Mönch die Bühne. Er fragte nach dem Weg nach Sherwood und gab damit den Hinweis auf das Stück für 2023. Das Zauberland von Oz war nun aber von Massákka befreit und voller Freude kehrten die Freunde zurück zum großen Zauberer.
Als der seltsame Buchhalter sich als DER große Zauberer zu erkennen gab, zeigten sich Dorothy und ihre Freunde entsetzt. Doch am Ende half Oz Dorothys Freunden weiter. Gleich mehrsprachig ausgestattet, freute sich die Vogelscheuche über viel neuen Verstand. Der Blechmann bekam sein Herz und war sofort glücklich.
Mut hätte der Löwe schon, erinnerte ihn Oz. Was ihm noch fehle, sei ein Orden. Stolz trägt er ihn künftig an seiner Löwenbrust. Für Dorothy hatte der Zauberer leider keine Lösung. Wie gut, dass Drippsdrüü in diesem Moment auftauchte und den rettenden Hinweis zum Gebrauch der roten Schuhe gab.
So konnte Dorothy zurück zu Tante Em und Onkel Henry reisen, nicht ohne sich vorher von ihren Freunden zu verabschieden. Kein Abschied für immer, denn mit den roten Schuhen ist Dorothy schließlich mobil und kann zwischen den Welten reisen.
Die Darsteller verabschiedete sich stimmgewaltig mit „Somewhere over the Rainbow“, das von Tommy Gorny auf der Ukulele begleitet wurde. Eine großartige Theatersaison fand einen ausgezeichneten Abschluss.
Vor und hinter der Bühne wirkten sehr viele Helfer mit und ließen den Sommertheatertraum auf der Burgbühne Dilsberg 2022 wahr werden.
Die Gäste wurden bestens bewirtet und konnten sich an der allabendlich ausgerufenen Challenge von Bier- und Sektstand beteiligen.
Mit Mampfertellern, Pommes und der berühmten Rose vom Dilsberg ließen sich die Gäste im Bewirtungsbereich verwöhnen.
Für einen reibungslosen Ablauf sorgte das Technikteam um Markus Gaa. André Wolf, z.B. sorgte für den richtigen Ton zur richtigen Zeit und Alex Stieg bereitete alles für die optimale Beleuchtung vor.
Kerstin und Benny (nicht im Bild) hatten die Pyrotechnik sicher im Griff. Neben der Technik sorgten das Maskenteam, Kostümschneiderin Uschi Ess, Musiker, Tanz- und Kampfchoreographen sowie viele helfende Hände für eine gelungene Saison.
Text: Manu Büch
Bilder: Lisa Vogt & BZ