Förderverein feierte 20-jähriges Jubiläum auf der Kirchenterrasse

Das mit dem Wetter klappt in Dilsberg immer wieder bestens. Während am Wochenende eine Veranstaltung nach der anderen abgesagt wurde, trommelte der Förderverein der Evangelischen Kirche seine Helfer zusammen und stellte kurzerhand ein Zelt vor die Kirche. Somit stand den Festlichkeiten zum 20. Jubiläum des Vereins am 2. Juni nichts im Wege. Und es wurde noch besser: Es fiel kein einziger Regentropfen.

Rückblick: 2007 weihten die damalige Pfarrerin Dr. Monika Zeilfelder-Löffler und der 2004 gegründete Förderverein das Funktionsgebäude neben der Kirche ein. Seither dient es an der schön-gelegene Aussichtsterrasse dem Kirchencafé und den Sektempfängen.

2024 fanden sich Gratulanten und Gäste zu einem Festgottesdienst in der Kirche ein. Pfarrerin Michaela Deichl begrüßte die Gemeinde und ließ von Bürgermeister Frank Volk herzlich grüßen. Er wäre gerne gekommen, war jedoch wegen der Hochwasser-Situation eingebunden. Pfarrerin Deichl rückte das Wirken des Fördervereins in den Mittelpunkt des Gottesdienstes. Es sei „ein Tag des Feierns und der Dankbarkeit“, betonte sie. Wie auch die Gemeinde zusammenwirkt, beschreibt Paulus im Römerbrief (12,4-5). Einzeln betrachtet unterschiedlich und dennoch zusammengehörend. Jeder habe seine Aufgabe, jeder bringe sein Talent ein. Gemeinsam entstehen Ideen und das lebendige Miteinander stärkt und trägt die Gemeinde.

Nicht nur kulinarisch versorgen die Helfer in ihren rosaroten T-Shirts. Über 20 Jahre hinweg unterstützt der Förderverein die Kirche finanziell und handwerklich. So konnten unter anderem neue Lautsprecher angeschafft, Geländer erneuert und der Kirchenaufgang verwirklicht werden, hob Pfarrerin Michaela Deichl hervor. Bei Konzerten und Veranstaltungen richten die ehrenamtlichen Helfer Sektempfänge aus. Pfarrerin Michaela Deichl dankte dem Förderverein für sein Wirken im Namen des gesamten Ältestenkreises und überreichte ein eigens angefertigtes Schild als symbolisches Geschenk. Es soll am Gebäude angebracht werden und an den Jubiläumstag erinnern.

Karin Ullrich Brox blickte in ihrer Ansprache darauf zurück, wie alles angefangen hat. „Wir müssen was machen“, erzählte die Vorsitzende von der 2004 entstandenen Idee, Kaffee und Kuchen für die Besucher anzubieten. Zunächst aus der Sakristei heraus. Kurze Zeit später kam das Funktionsgebäude neben der Kirche hinzu. Klaus Storch, Karl Jammernegg, Walter Beisel, Ernst Damaschek und Klaus Lehr bauten es in Eigenregie. 2007 wurde es eingeweiht. So war das Kirchencafé geboren, in dem Touristen und Gäste aus aller Welt versorgt werden.

v.l.n.r.: Gabi Hoffmann, Bernhard Hoffmann, Monika Nohe-Weinert, Karin Ulrich-Brox, Harald Breitenbach, Annegret Boehner, Klaus Storch, Michaela Deichl und Ernst Merdes

„Es ist eine Freude auf der höchstgelegenen Kirchenterrasse Baden-Württembergs“, schwärmte Ullrich-Brox. Stolz schaute sie auf die aktiven Momente der letzten Jahre zurück und zählte bewirtete Hochzeiten und Konfirmationen auf. Beliebt seien auch die Apfeltage. Im Herbst gestaltet der Verein die Bethel-Sammlung am Gemeindehaus und bietet Suppen und Zwiebelkuchen an. Einen Verkaufswagen schaffte sich der Verein auch noch an. Das Gefährt dient für die Weihnachtsmeile und den Fastnachtsumzug. „Wir haben alles gut vorbereitet!“ lud sie zum anschließenden Umtrunk und Mittagessen ein. Schmunzelnd gab sie zu, dass sie auch ein großes Lob „nach oben“ geschickt haben.

Martin Oemler verteilte an die Mitglieder des Vorstands des Fördervereins eine Rose. „Es ist fast alles gesagt“, fasste die stellvertretende Ortsvorsteherin Anna-Magdalena Ohne-Marquard zusammen. Sie vertrat den Dilsberger Ortsvorsteher und überbrachte Grüße an den Verein. Dass auf diese Weise Menschen zusammengebracht werden, möge noch lange so sein, wünschte sie sich.

Ernst Merdes (2. Vorsitzender) ehrte anschließend die Gründungsmitglieder Karin Ullrich-Brox und Bernhard Hoffmann.

Für 20 Jahre Mitgliedschaft erhielten Klaus Lotholz, Winfried Schimpf und Klaus Storch eine Urkunde.

Seit 15 Jahren sind Anna-Magdalena Ohne-Marquard, Martin Oemler, Karlheinz Streib, Annegret Boehner, Gerhard Schilling, Gabriele Hoffmann und Renate Uffelmann Mitglieder. Auch sie erhielten eine Urkunde. Allen Geehrten spendete die Gemeinde ausgiebigen Applaus.

An der Orgel begleitete Prof. Herrmann Schemmel den Gottesdienst, der mit Solistin Gabriele Soyka ausklang.

Vor der Kirche wurden die Gäste mit Sekt und Getränken empfangen. An den Tischen fand sich ein gemütliches Plätzchen.

Bevor die Sektgläser anhoben, nutzte der Dilsberger Ortschaftsrat noch die Chance, den Organisten, Professor Herrmann Schemmel zu ehren. Dafür hatten sie das Goldene Buch der Gemeinde Dilsberg mitgebracht, in das er sich eintrug.

Der 90-jährige sprach seinen Dank aus und verriet, was er in das Buch geschrieben hat: Seit 1976 spielt er in Dilsberg Orgel. Er gehe einer der für ihn schönsten Beschäftigungen nach, bei der der Arbeitsplatz in einzigartiger Landschaft liegt. Dafür sei er sehr dankbar im Sinne Johann Sebastian Bachs: Soli Deo Gloria (Gott allein die Ehre).

Karlheinz Streib ergriff die Gelegenheit, um ein Präsent zu übergeben. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins dankte dem Förderverein für die Aktivitäten und wünschte alles Gute auch für die nächsten 20 – 40 – 80 Jahre.

Mit Sekt, Mittagessen und Kuchen versorgten die fleißigen Helferinnen und Helfer die Gäste und wirbelten im und um das Funktionshaus herum.

T. mbue

B. BZ