Obwohl es in dieser Jahreszeit viele Angebote adventlicher und weihnachtlicher Musik gibt, hat der Förderverein der Evangelischen Kirchengemeinde in Dilsberg es gewagt, ein ganz besonderes Konzert in der Dilsberger Kirche zu veranstalten. Auch wenn leider nicht viele Besucher den Weg auf den Berg gefunden hatten: Diejenigen, die da waren, konnten etwas ganz Besonderes erleben.
Unter dem Titel „Zeit der Hoffnung – Lieder der Welt zum Advent“ musizierten Ute Pahl, Geige und Gesang und Ursula Rimbach, Rahmentrommel und Gesang. Allein der eindrücklich sonore und seiner Reinheit beeindruckende Ton des Geigenspiels von Ute Pahl ließ die Konzertgäste mitschwingen. Und welche akustischen Wirkungen eine von professioneller Hand differenziert geschlagene Rahmentrommel entfalten kann, das haben wohl fast alle Besucherinnen und Besuchern noch nie so erlebt. Und dazu kamen die klaren, ungekünstelten Stimmen der beiden Frauen.
Aber nicht nur der musikalische Eindruck, den dieses Konzert hinterlassen hat, war staunenswert. Da war das Programmblatt, auf dem die gemeinsam mit den Konzertgästen zu singenden, traditionellen Adventslieder gedruckt waren. Und dann stellten die beiden Künstlerinnen vor, was sie außerdem noch an Liedern aus z.T. ganz fernen Ländern vorzutragen gedachten. Das führte spontan zur Frage: Passt das zusammen?
Und wie das passte. Sangen alle gemeinsam „Es kommt ein Schiff geladen…“, versetzte die orientalische Weihnachtsweise aus Syrien die Konzertgäste sofort in eine andere, aber ebenso einfühlsame Welt. Und das irische Weihnachtslied, mit dem die Armut beklagt wurde, ließ den Übergang zum gemeinsam gesungenen Choral „Die Nacht ist vorgedrungen…“ natürlich erscheinen, ebenso wie der Wechsel eines Franz von Assisi zugeschriebenen Gesangs zum Weihnachtslied eines türkischen Bettelmönches aus dem 13. Jahrhundert.
Das letzte Lied „Hevenu schalom alechjem – Wir wünschen Frieden Euch allen“ sangen alle Konzertbesucher/innen aus vollem Herzen mit. Und als die Vorsitzende des Fördervereins, Karin Ullrich-Brox, die schon zu Konzertbeginn die Musikerinnen begrüßt hatte, nach ihren herzlichen Dankesworten um eine Zugabe bat, waren sich sowohl die Zuhörer/innen als auch die Künstlerinnen sofort einig:
In dieser unserer Zeit kann man nicht oft genug „Hevenu schalom alechjem“ erklingen lassen. Wen wunderte es da noch, dass die Wiederholung des Liedes von allen Anwesenden noch leidenschaftlicher gesungen wurde als zuvor?
Dilsbergerhof, 12.Dezember 2023 Walter Berroth