Feuerwehreinsatzbereitschaft eingeschränkt – Mehr Wohnraum in Dilsberg

7. Juli 2025

Bericht von der Sitzung des Dilsberger Ortschaftsrates am 7.Juli 2025

In der Bürgerfragestunde stellte ein Rainbacher Bürger anhand eines Schreibens einiger betroffener Anwohner/innen der Straße „Am Mühlwald“ die Frage nach dem Sachstand der dortigen Baumaßnahme und der Anbindung bei möglichen Rettungseinsätzen. Die Antwort des Ortsvorstehers:  In der Planung ist eine Verzögerung entstanden, da die Statik neu berechnet und eine notarielle Urkunde ausgestellt werden mussten. In der 26. Kalenderwoche ergeht die öffentliche Ausschreibung. Die notwendigen Mittel sind von der Stadtverwaltung eingestellt worden. Sämtliche Rettungsdienste alle über die besondere Situation in Rainbach informiert.

Der Dilsberger Feuerwehrkommandant fragte nach, ob der Ortschaftrat über die derzeitige Brandschutzlage informiert sei, dies sich so darstellt: Eines der zwei Dilsberger Feuerwehrfahrzeuge befindet sich in Reparatur, die länger andauern wird, da für das 29 Jahre alte Fahrzeug keine Ersatzteile mehr auf Lager sind. Die Neckargemünder Wehr wäre bereit, der Dilsberger Wehr ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Dies ist aber deshalb nicht möglich, weil es in Dilsberger Feuerwehrhausnähe kein Gebäude gibt, in dem dieses untergestellt werden könnte. Eine landesrechtliche Bestimmung schreibt aber die Unterbringung des Feuerwehrfahrzeuges in einem geschlossenen Gebäude vor. Diese Situation führt dazu, dass die Dilsberger Wehr derzeit nicht in der vorgeschriebenen Form einsatzfähig ist. Das bedeutet: Im Ernstfall muss die Neckargemünder Wehr tätig werden, was zu einer erheblichen Verzögerung des Eintreffens an einer Dilsberger Brandstelle führen wird. Ortsvorsteher Erles war die Situation bewusst und er drückte seien Unverständnis darüber aus, dass aufgrund einer Vorschrift zur Unterstellung eines Feuerwehrfahrzeuges im Brandfall die Bürger deutlich länger auf das Eintreffen der Feuerwehr müssen.

Die Errichtung der geplanten Halle für ein Feuerwehrfahrzeug auf der Tuchbleiche verzögert sich, da das Landratsamt – nachdem alle baurechtlichen Hürden beseitigt worden sind – nun noch verkehrsrechtliche Hindernisse zum Bau dieser Halle geltend macht. Dieser Fall, bei dem es um die Sicherheit der Dilsberger Bevölkerung geht, schreit nach einer unkonventionellen Lösung, die von der Ortsverwaltung angestrebt wird.

Bei der Sitzung ging es dann um einen Bauantrag zur Umwandlung gewerblicher Räume (frühere Sparkasse) in Wohnräume. Diesem stimmte der Ortschaftsrat zu, da die novellierte Landesbauordnung solche Maßnahmen inzwischen grundsätzlich ermöglicht und Wohnraum in Dilsberg benötigt wird. Auch die geringfügige Überschreitung der Baugrenze bei einem Bauvorhaben im Tillyweg ergab ein einstimmiges Votum des Ortschaftsrates.

Aus dem Sammeltagesordnungspunkt Mitteilungen und Anfragen ergaben sich u.a. folgende Informationen:

  • Anlässlich der Vorstellung der 3D-App der Verwaltung der Staatlichen Schlösser hat sich die Staatssekretärin im Finanzministerium Baden-Württemberg in das Goldene Buch Dilsbergs eingetragen.
  • Die Ehre der Aufnahme in das Golden Buch Dilsbergs soll auch dem Tennisclub Dilsberg anlässlich seines 50-jährigen Vereinsjubliäums gewährt werden.
  • Die Senioren der katholischen Kirche, die ihren bisherigen Tagungsort im katholischen Gemeindehaus in Mückenloch verloren haben, werden sich zukünftig in der Tuchbleichenhalle treffen. Die Hallengemeinschaft aus Turnerbund und Musikverein haben ihnen diese Möglichkeit angeboten.
  • Die Dilsberger Projekte, für die im Haushalt 2025 Mittel vorgesehen sind, werden nur sehr zögerlich abgearbeitet. Eines der Vorhaben ist am Laufen: Nach vielen Jahren und häufigen Interventionen wird nun das Schulgelände mit einem ordentlichen Zaun versehen.
  • Der Glasfaserausbau geht trotz mitunter knirschender Zusammenarbeit mit den jeweiligen staatlichen Behörden weiter gut voran. Der Anschluss von der Hauptleitung an das örtliche Netz soll zeitnah erfolgen.
  • Die neu ausgebauten Räume der ehemaligen Dilsberger Volksbankfiliale sind offiziell vom Vermieter an die Ortsverwaltung übergeben worden. Der Umzug wird dann stattfinden, wenn der Glasfaseranschluss und damit auch eine neue Telefonanbindung abgeschlossen sind.
  • Auch die neuerlichen Bemühungen der Ortsverwaltung zur Schaffung einer Buswendemöglichkeit am Ende des Dilsbergerhofes sind gescheitert. Die von der Maßnahme betroffenen Grundstückbesitzer sind nicht bereit, die dafür notwendigen Grundstücke gegen andere städtische Grundstücke zu tauschen.
  • Die Heidelberger Studentenverbindung „Verein deutscher Studenten“, die sich als nichtschlagende, nicht-farbentragende, liberale und weltoffene Studentenverbindung versteht, wird im nächsten Jahr zum 125. Mal ihr Aufnahmeritual in der Feste durchführen. Diese Feier wurde früher von der Gaststätte „Zur Burg“ und wird heute von mehreren Bewohner/innen der Feste mit organisiert.
  • Das durch den Ortschaftsrat und den Gemeinderat befürwortete Bauvorhaben am Ende der Bachgasse in Dilsbergerhof ist durch die übergeordneten Behörden abgelehnt worden, da sie das vorgesehene Gelände für ein solches im Außenbereich halten. Die Planer dieses Projektes haben gegen diesen ablehnenden Bescheid eine Petition beim Landtag Baden-Württemberg eingereicht. Parallel dazu beabsichtigt die Stadtverwaltung in Absprache mit dem Gemeinderat eine Änderung des Bebauungsplanes für diesen Bereich.
  • Der von der Volksbank-Stiftung gesponserte Bürgerbus kann erst dann eingesetzt werden, wenn sich genügend ehrenamtliche Fahrer hierfür zur Verfügung stellen. Bisher hat sich lediglich ein Dilsberger Bürger bereit erklärt, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Es bedarf also dringend weitere Fahrer/innen die sich bei der Adresse buergerbus@neckargemünd.de melden können.
  • Der an alle Bürgerinnen und Bürger Dilsbergs gerichtete Fragebogen zum Dorfentwicklungsplan wird nach dem Umzug der Ortsverwaltung durch die Mitglieder des Ortschaftsrates an alle Haushalte verteilt.
  • Ortschaftsrat Ruf wies darauf hin, dass die Alarmierung über Sirenen offensichtlich nicht den Dilsbergerhof erreicht hat. Dem sollte nachgegangen werden.
  • Die erneut von Ortschaftsrat Enns eingebrachte schwierige Verkehrssituation am Anfang der Neuhofer Straße soll auf einer Verkehrstagesfahrt des Landratsamtes besprochen werden. Eine solche hat aber seit fast einem Jahr nicht mehr stattgefunden. 
  • Irritiert hat den Ortschaftsrat der Hinweis, dass zusätzlich zu den Aufführungen der Burgbühne, eine weitere Theatergruppe in Dilsberg aufzutreten gedenkt.  Dies geschieht offensichtlich entgegnen der Absprache zwischen der von der Ortsverwaltung herbeigeführten Abmachung von Burgbühne und den Bewohner/innen der Feste. Der Ortsvorsteher wird ein klärendes Gespräch führen.

T. Walter Berroth/red