ChorYfeen begeistern beim Weihnachtskonzert am vierten Advent

Eine voll besetzte Kirche, klare Stimmen und ein festlicher Chorklang machten das Konzert zu einem besonderen Erlebnis. Eine Mischung aus meditativen Momenten, musikalischen Höhepunkten und gemeinsamem Singen erzeugte eine intensive, herzliche Stimmung im ganzen Kirchenraum.

Am vierten Advent luden die ChorYfeen des Sängerbundes Dilsberg traditionell zu ihrem Weihnachtskonzert in die evangelische Kirche ein. Für viele Menschen aus Dilsberg, Neckargemünd und Umgebung gehört dieser Termin seit Jahren fest in die Vorweihnachtszeit. Der Andrang war entsprechend groß: Zusätzliche Stühle und Bänke wurden aufgestellt; einige Besucher verbrachten die Konzertstunde jedoch im Stehen. Das klappte gut.

Schon beim Betreten der Kirche spürte man die besondere Atmosphäre. Ein behutsames Lichtkonzept setzte über die MediaKi-Anlage warme Akzente, während draußen die Dunkelheit des Dezemberabends lag. Der Kirchenraum war erfüllt von gespannter Ruhe und Vorfreude. Die Verbindung von Chor, Klavierbegleitung und Licht machte jeden Moment eindrucksvoll und ließ die Zuhörer tief eintauchen.

Unter der Leitung von Andrea Stegmann präsentierte der Frauenchor ein sorgfältig ausgewähltes Programm mit geistlichen, traditionellen und internationalen Weihnachtsliedern. Der Klang des Chores hat sich über die Jahre hörbar entwickelt: klare Stimmen, ein homogener, tragfähiger Chorklang und große musikalische Sicherheit prägten den Abend. Diese Qualität hatte sich offenbar herumgesprochen – die voll besetzte Kirche und die aufmerksamen Zuhörer sprachen für sich.

Den Auftakt bildete der Kanon „Auf, werde licht“ nach Jesaja 60,1. Die 19 Sängerinnen liefen singend von draußen herein bis vor zum Altarraum. Es folgten Werke wie „Days of Beauty“ von Ola Gjeilo und „A Shining Star“ von Knut Nystedt, die mit feiner Dynamik und klaren Linien überzeugten. Choralsätze wie Robert Schumanns „Zu Bethlehem geboren“, von Bernd Stegmann eigens für den Chor bearbeitet, oder „O little town of Bethlehem“ fügten sich nahtlos ein. Ruhige Stücke wie „Still, still, weil’s Kindlein schlafen will“ oder Gustav Holsts „In the bleak midwinter“ schufen dichte, fast meditative Momente.

Zwischen den musikalischen Blöcken führten Wortbeiträge durch das Programm. Manuela Büch moderierte den Abend. Pfarrerin Franziska Schmidt las einen weihnachtlichen Text über verschwundene Krippenfiguren, der zum Nachdenken anregte.

Claudia Rittmüller las die Übersetzungen von „Jul, jul“ und „In the bleak midwinter“ vor, deren Botschaften der Frauenchor greifbar greifbar machte. Am Klavier begleitete der Rohrbacher Musiker Till Otto den Chor aufmerksam und einfühlsam. Sein Spiel wob die Stücke aneinander, stützte die Sängerinnen und trug mit Soloparts zur Geschlossenheit des Konzerts bei.

Das Publikum zeigte sich begeistert. Neben herzlichem Applaus gab es auch Zwischenapplaus, etwa nach dem schwungvollen „Deck the Hall“, der besonders stürmisch ausfiel.

„Macht hoch die Tür“, „Tochter Zion, freue dich! “ und „Zu Bethlehem geboren“ sangen Chor und Besucher gemeinsam. Wohlig weihnachtliche Töne ließen an diesem Abend jeden im Advent ankommen. Nach langem Applaus gab es eine Zugabe: „In dulci jubilo“ setzte einen festlichen Schlusspunkt.

Dr. Renate Pollwein dankte im Namen des Frauenchors Andrea Stegmann und Till Otto mit einem Präsent. „Es hat großen Spaß gemacht“, freute sich der Birkenauer Kirchenmusiker, er begleitet die ChorYfeen seit einigen Jahre bei Konzerten.

Im Anschluss lud der Förderverein der evangelischen Kirche zu Glühwein, Punsch und Naschwerk ein. Karin Ullrich-Brox, Ernst Merdes, Harald Breitenbach, Tanja Haberer und Helfern. Unter dem sternenklaren Himmel, der sich an diesem Abend zeigte, blieben viele Besucher auf der Kirchenterrasse, kamen ins Gespräch und tauschten Weihnachtswünsche aus. Ein Abend, der musikalisch wie menschlich rundum gelungen war.

Kaum ein Ort der Region bietet über das ganze Jahr hinweg so viele kulturelle Impulse wie Dilsberg – im Advent verdichtet sich diese Vielfalt. Neben der weit bekannten Weihnachtsmeile am dritten Adventswochenende prägen Nikolauspartys, Feiern, Basare und Konzerte die Vorweihnachtszeit. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr die Adventsfenster, die zum Innehalten und Begegnen einladen. Das Weihnachtskonzert der ChorYfeen war Teil dieses Kalenders und verbarg sich hinter dem 21. Türchen.

T. red

B. BZ