Bericht von der Ortschaftsratssitzung vom 16.01.2023

Aufwasch zum neuen Jahr

Die erste öffentliche Sitzung des Ortschaftsrates Dilsberg am 16. Januar hatte es in sich: Zwar standen keine wichtigen Entscheidungen wie Baugesuche u.ä. an. Ortsvorsteher Erles hat aber die Gelegenheit genutzt, um unter dem allgemeinen Tagesordnungspunkt „Mitteilungen und Anfragen“ Bilanz zu vielen Problemen zu ziehen, die in Dilsberg angestandenen sind oder noch weiterhin der Lösung bedürfen.

Zunächst wurde aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates vom 14. November 2022 bekanntgegeben:

  1. Die Erzdiözese Freiburg legte der Stadt Neckargemünd ein Schenkungsangebot vor: Der spezielle Friedhof für die Bewohner des Dilsbergerhofes, der im Besitz der katholischen Kirchengemeinde ist, soll der Stadt Neckargemünd als Geschenk überlassen werden. Der Ortschaftsrat stimmte diesem Angebot zu, sofern die tatsächlichen Aufwandsleistungen, die bis zum Ablauf der letzten Grabliegezeit anfallen, von der katholischen Kirche übernommen werden.
  2. Zur Lösung der Parkproblematik auf dem Tuchbleichenplatz hat der Ortschaftsrat einige Vorschläge erarbeitet, die auf der nächsten Verkehrstagefahrt diskutiert werden sollen.

Unter dem nächsten Tagesordnungspunkt ersuchte der Ortsvorstehers die einzelnen Mitglieder des Ortschaftsrates, sich bei offiziellen Angelegenheiten wie Beflaggungen, Gedenktagen aber auch dem Sommertagszug u. ä. für mit verantwortlich zu erklären. Er hatte dann kein Problem für die von ihm genannten Aufgaben jeweils ein bis zwei Ratsmitglieder zu finden, die zukünftig eine bestimmte Aufgabe mit verantworten.

Für das vom Rainbacher Mitbürger Gerhard Horchheimer erstellte Modell der Burg Dilsberg wurde ein neuer, begrüßenswerter Standort gefunden: Die Grundschule Dilsberg-Mückenloch. Der Ortschaftrat spendiert noch eine Plexiglashaube dazu, damit das als Dauerleihgabe vorgesehene Werk entsprechend geschützt werden kann.

Schließlich stand der Tagesordnungspunkt an, unter dem Ortsvorsteher Erles die aktuell gelösten und vor allem die noch zu lösenden Probleme des Ortsteiles Dilsberg aufzählte. Hier die wichtigsten der insgesamt 32 angesprochenen Sachverhalte:

  1. Baumaßnahmen
  • Nachdem die Pflasterregulierung im Burghofweg nun endlich abgeschlossen werden konnte, sehen die Regulierungen in der Kleppergasse und am Verbindungsweg von der Oberen zur Unteren Straße an.
  • Der Schulungsraum der Feuerwehr ist wegen Schimmelbefall unbenutzbar geworden. Die Schulungen der Feuerwehr finden derzeit im Sitzungs- und Trausaal des Rathauses statt. Der Schulungsraum wird grundlegend saniert.

2. Friedhöfe

  • Die Natursteinmauer im Friedhof in der Feste Dilsberg wird im Frühjahr saniert werden.
  • Bei der Ausführung von Grabarbeiten auf dem Friedhof Dilsbergerhof hat sich herausgestellt, dass ursprünglich die Frischwasserleitung quer durch den Friedhof gelegt worden ist, also auch unter das Gelände, in dem die Gräber angelegt werden sollen. Eine Neuverlegung der Leitung unter die Wege wurde mit der Stadtverwaltung vereinbart.

3. Feste und Burg

  • Das seit langem fehlende Hinweisschild zur Burg wurde durch den Ortsvorsteher eigenhändig angebracht.
  • Endlich wird das seit vielen Jahren, ja Jahrzehnten bestehende Problem der fehlenden öffentlichenToiletten auf der Feste gelöst: Die Toiletten im Empfangshäuschen im Burggarten werden zu öffentlichen Toiletten. Um den Durchgang der Besucher in den Burggarten zu verhindern, wird in den nächsten Wochen ein Zaun errichtet.
  • Auf Initiative des Touristenbüros der Stadt haben sich sechs Heidelberger Gästeführer/innen gemeldet, die bereit sind, zukünftig Führungen in Dilsberg durchzuführen. Dass diese zusätzliche Unterstützung notwendig ist, ergibt sich aus der hohen Nachfrage:  Allein im letzten Jahr wurden 71 Führungen durchgeführt, so viel wie noch nie zuvor.
  • Nach Auskunft mehrerer zuständiger Behörden, ist gegen die die weitere Nutzung des oberen Schlossgartens als Ort für Trauungen unter freiem Himmel nichts einzuwenden. Die Anwohnerbeschwerden wurden damit zurückgewiesen.

4. Grundschule und Graf-von-Lauffenberg-Halle

  • Die Grundschule Dilsberg Mückenloch bedarf einer grundlegenden, vor allem energetischen Sanierung, die wohl Kosten in Millionenhöhe verursachen wird. Es muss nun zunächst geprüft werden, welche übergeordneten Institutionen Zuschüsse zu dieser Maßnahme gewähren können.
  • Die seit langem anstehende Treppenbeleuchtung an der Grundschule Dilsberg-Mückenloch wird in diesen Wochen angebracht.
  • Aufgrund der Beschwerden der Anwohnerschaft hat die Baurechtsbehörde des Landratsamtes die Stadt angewiesen, nur noch die Nutzung des Minispielfeldes durch die Schule zuzulassen. Das bedeutet, dass der Platz höchstens bis zum Ende der Kernzeitbetreuung der Grundschule um 16 Uhr genutzt werden kann. Der als Alternative vorgesehene Bolzplatz beim FC Dilsberg soll im Frühjahr dieses Jahres ertüchtigt werden.
  • Es wird wieder einen Hausmeister für die Grundschule Dilsberg-Mückenloch geben, der im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses dort tätig werden wird.
  • Das Ärgernis, dass der Parkplatz an der Schule als Abstellplatz für Wohnmobile missbraucht worden ist, hat der Gemeindevollzugsdienst durch entsprechende Kontrollen inzwischen beseitigt.

5. Verkehr

  • Die Stadtverwaltung stellt für Dilsberg zeitlich befristet zwei Geschwindigkeitsmessgeräte zur Verfügung, die in der Lage sind aufzuzeichnen, wieviel Fahrzeuge die Anlage passiert haben. Diese Geräte sollen in der Neuhofer und in der Langenzeller Straße aufgestellt werden. Anhand der so gewonnen Daten sollen dann die Forderungen nach Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung begründet werden.

6. Dilsbergerhof

  • Auch der Dilsbergerhof erhält nun einen Aushang für Öffentliche Bekanntmachungen: Am ehemaligen Gasthof Pflug.
  • Nachdem Bürger auf ein einsturzgefährdetes Gebäude in Dilsbergerhof aufmerksam gemacht haben, hat die zuständige Fachbehörde des Landratsamtes die Sachlage überprüft und festgestellt, dass keine Einsturzgefahr besteht. Dem Grundstücksbesitzer wurde aber vom Baurechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises auferlegt, den Müll auf seinem Grundstück zu entfernen.
  • Es wurde keine Behörde gefunden, die gegen die seit vielen Jahren bestehende Rattenplage in Dilsbergerhof vorzugehen bereit ist. So scheint  nur noch der Weg der Privatklage offen zu sein, um den unhaltbaren Zustand zu beseitigen.
  • Nachdem der Versuch, in der Bachgasse durch geringfügige Änderung der Lampenanbringung die Beleuchtungssituation dort zu verbessern keinen wirklichen Erfolg gebracht hat, soll nun in diesem Jahr eine zusätzliche Straßenlampe dort installiert werden.

7. Zusammenarbeit Gemeinderat – Ortschaftsrat –  Stadtverwaltung -Ortsverwaltung

  • Der Orstvorsteher hat gegenüber der Stadtverwaltung Vorschläge zur besseren Informationseinbindung der Ortsvorsteher gemacht, die im Wesentlichen aufgegriffen werden sollen.
  • Zu den Haushaltsberatungen des Gemeinderates wurde von Seiten der Ortsverwaltung und der Dilsberger Gemeinderäte diesmal ein neues Vorgehen praktiziert: Sie haben sich zusammengesetzt und die Liste der Anforderungen neu priorisiert, sodass am Schluss doch einige wichtige Vorhaben für den Ortsteil in den Haushalt aufgenommen werden konnten.
  • Durch die Ortsverwaltung wurde angeregt, Schadenersatzansprüche geltend zu machen, die aufgrund von Graffitis u.a. an der Grundschule und den Buswartehäuschen entstanden sind.
  • Ab Februar ist die Stelle der Verwaltungsmitarbeiterin in Dilsberg zunächst unbesetzt. Frau Schneckenberger, die nahezu dreißig Jahre diese Stelle begleitet hat, geht Ende Januar in Ruhestand. Inzwischen ist diese Stelle neu ausgeschrieben. Mit einer Neubesetzung ist aber frühestens in zwei Monaten zu rechnen.

8. Sonstiges

  • Das Bücherregal wird zunehmend angenommen. Die noch notwendigen Trittstufen zum Häuschen sind verlegt. Zukünftig kümmert sich neben Ortschaftsrätin Büch auch ihre Kollegin Schmitt um das Regal.
  • Der Glasfaserausbau soll mit der Vermarktung im März 2023 in die Wege geleitet werden. Nach Auffassung des Ortsvorstehers wäre es ratsam, nach der geplanten Informationsveranstaltung im Februar auch von kommunaler Seite eine Beratung anzubieten.
  • Am 19. Januar findet der alljährliche Vereinsabend statt, bei dem die Vereinsaktivitäten für das bereits angefangene Jahr abgestimmt werden sollen.

Dilsberg, 17. Januar 2023

Text: Walter Berroth