Die Dilsberger Weihnacht verwandelte die evangelische Kirche in eine stimmungsvolle Kulisse aus Licht, Musik und der Erzählung über Christi Geburt.


Sanfte Töne eröffneten den Weihnachtsgottesdienst auf Dilsberger Art: „Oh Holy Night – O heilige Nacht! Die Sterne leuchten hell, es ist die Nacht der Geburt unseres lieben Erlösers.“ Gesungen wurde das Stück von Annette Maurer, Michaela Deichl, Manu Büch, Claudia Rittmüller, Patrick Minkus und Valerie Maurer, am Piano begleitet von Markus Gaa, der die musikalische Begleitung des Gottesdienstes übernahm.


„Lassen Sie sich heute auf eine besondere Reise durch diese Heilige Nacht ein… auf die Dilsberger Weihnachtsgeschichte, begrüßte Michaela Deichl, Pfarrerin im Ruhestand, die Gemeinde. Gemeinsam sangen alle das Lied „Stern über Bethlehem“ und machten sich auf den Weg zur Krippe.


Manuela Büch lud zu Beginn ein, das Licht der Heiligen Nacht zu spüren und in den Alltag mitzunehmen. Sie erinnerte daran, dass dieses Licht seit Weihnachten in die Welt strahlt, unsere Herzen erhellt und uns befähigt, selbst Licht für andere zu sein. Jahr für Jahr lädt die Geschichte der Heiligen Nacht dazu ein, Liebe, Hoffnung und Zuversicht neu zu entdecken.


Mit den Worten „Es begab sich aber zu der Zeit…“ begann die Ursprungsgeschichte, erzählt von Ernst Merdes als Herold. Josef und Maria machten sich auf den Weg nach Bethlehem, um der Schätzung des Kaisers Augustus zu folgen – eine Reise, die das Wunder der Geburt Jesu einleitete.


Herbergsvater Markus Winter, er leitet die Jugendherberge, erzählte, dass sein Leben meist ruhig verläuft – doch in der hektischen Vorweihnachtszeit fühlt er sich überfordert. Trotzdem ließ er ein junges Paar ein, das vergeblich nach einer Unterkunft gesucht hatte. Als das Kind geboren wurde, überkam den Herbergsvater in unerwartetes Gefühl von Frieden und Licht. Wie gut, dass er seine Tür – und sein Herz – geöffnet hatte.


In ihren Auslegungen griffen Michaela Deichl, Patrick Minkus und Manu Büch die Worte der Figuren auf. Für den Herbergsvater stellte Michaela Deichl fest, dass wer sein Herz und seine Türen öffnet, Frieden und Geborgenheit erfahren kann. Auch in diesem Jahr kam die Dilsberger Weihnacht super an. In „O du fröhliche“ stimmte die Gemeinde freudig ein.


Plötzlich öffnete sich die Kirchentür und die Nachtwächter Jürgen Maurer und Joscha Schneider traten ein. Sie berichteten, dass sich während ihrer Runde in der Rainbach der Himmel geöffnet habe und die Erde von Himmelslicht erhellt wurde – so hell, dass sie ihre Laternen nicht brauchten. Überrascht erzählten sie, dass sie sogar einem Engel begegnet seien, der später noch vorbeischauen wollte.


Patrick Minkus erzählte, dass Nachtwächter auf dem Dilsberg Symbol für Schutz, Geborgenheit und Übergänge sind. Wie sie die alte Tradition weitertragen, steht auch diese Nacht für Wandel. Weihnachten markiert den Beginn einer neuen Zeit, ein Wunder, das weitergetragen wird, so wie die Nachtwächter es vom Engel gehört haben.


Hirte Karlheinz Streib erlebte ein ähnliches Wunder auf dem Hofweg. Plötzlich wurde es taghell, Engel erschienen und verkündeten die Geburt des Heilands. Zuerst erschrocken, spürte er dann Wärme im Herzen und machte sich sofort auf den Weg, um das Wunder selbst zu sehen – mit einem Schaffell für das neugeborene Kind. Büch ermunterte, sich von der Botschaft des Engels berühren zu lassen und andere einzuladen, mitzuwandern. Denn: Wer Gott begegnen will, muss sich auf den Weg machen.


Engel Valerie Maurer besuchte nach den Hirten die Bergfeste und war beeindruckt vom Ambiente. Leidenschaftlich verkündete sie die Botschaft der Engel: „Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der Heiland geboren“. Patrick Minkus brachte mit seinen Worten Trost und Zuversicht, wie die Engel, die Licht in die Dunkelheit bringen. Sie trösten alle, die sich klein oder ängstlich fühlen.


Maria und Josef – gespielt von Claudia Rittmüller und Dirk Staudenmaier – sind froh, eine Bleibe gefunden zu haben. Ihr neugeborenes Kind ist ein neuer Anfang für die Welt. Mit ihm entzündet Gott ein Licht, das Hoffnung, Mut und Liebe schenkt und die Herzen der Menschen berührt.


Deichl schloss mit den Worten, dass diese Nacht etwas Besonderes ist: Gott ist in die Welt gekommen, und die Geschichte wird jedes Jahr neu greifbar. Wer sein Herz öffnet und das Wunder miteinander feiert, lässt Weihnachten in der Welt, auf dem Dilsberg und in den eigenen Herzen lebendig werden. Die Fürbitten nahmen die Themen der einzelnen Figuren noch einmal auf.


Die Gemeinde hatte zu Beginn Kerzen erhalten. Während Markus Gaa am Piano spielte, entzündeten die Nachtwächter das Licht an der Kerze in der Krippe.


Sie überreichten das Licht an die Gemeinde – eine stimmungsvolle Geste, die die Menschen andächtig und ohne Worte weitergaben. Danach sangen alle gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ – und in der Kirche wurde die besondere Atmosphäre spürbar, in der Weihnachtswunder und Verbundenheit lebendig wurden.


Mit einem Weihnachtssegen endete die Veranstaltung, und die Gäste nahmen Licht und Wunder mit nach Hause. Die Dilsberger Weihnacht, eine gemeinsame Idee von Patrick Minkus, Michaela Deichl und Manuela Büch, wurde zuvor mit Plakaten im Ort angekündigt.
Sie kann noch ein paar Tagen angehört oder nachgehört werden, an den einzelnen Stationen und über den QR-Code.

T. red
B. BZ
