Ein Brettacher ist es geworden – eine alte Apfelsorte, eher säuerlich im Geschmack. Am Samstagvormittag trafen sich die ehemaligen Fünftklässler vor der Grundschule Dilsberg-Mückenloch, um „ihren“ Apfelbaum zu bestaunen. Er steht nun am Hang oberhalb des Parkplatzes, direkt neben dem Baum, den die Schulabgänger des vergangenen Jahres gepflanzt hatten.


Initiiert wurde das Projekt vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) im Rahmen der Aktion „OGV-Aktiv“. Den Baum, gespendet von den Elternbeiräten, hatten Ludwig Jakob, Karlheinz Streib und Lukas Bender bereits am Vortag gesetzt. Nun war es an den Schülerinnen und Schülern, ihn kräftig zu wässern. „Damit er wächst und gedeiht – so wie ihr euch weiterentwickeln werdet“, sagte OGV-Vorstand Karlheinz Streib.


„Und dafür braucht es Wasser.“, so Streib. Drei Mädchen übernahmen das Gießen, während zwei Jungen die Erde rund um den Stamm verteilten, damit der junge Baum einen guten Start bekommt. Am Schluss erklärte Lui Jakob den Kindern, worauf es in den ersten Jahren ankommt: „Am Anfang muss man radikal schneiden – also nicht erschrecken! Drei bis vier Leittriebe bleiben stehen, die werden auf gleiche Höhe gebracht. Und ganz wichtig: das Anbinden.“

Während er den Baum am Holzgestell befestigte, berichtete Karlheinz Streib vom Verein: Gegründet 1908, widmet sich der OGV bis heute der Verschönerung des Ortes und der Weitergabe von Wissen rund um den Obst- und Gartenbau. Allein in diesem Jahr wurden bereits 1200 Narzissenzwiebeln gesetzt – und bei der Aktion kamen sogar neue Mitglieder hinzu. Auch beim Anbringen des Schildes, auf dem ihre Namen stehen, halfen die Kinder tatkräftig mit. Thomas Ruf überbrachte Grüße des Ortsvorstehers Andreas Erles und lobte die Aktion als „ein großartiges Gemeinschaftsprojekt“. Im Namen der Elternschaft überreichte er Karlheinz Streib, Wolfgang Berberich und Lui Jakob eine kleine Aufmerksamkeit als Dankeschön.
Infoveranstaltung OGV am 5.11.2025
Bereits wenige Tage zuvor hatte OGV-Mitglied Lukas Bender zu einem Informationsabend über Apfelsorten eingeladen. Der studierte Agrarwissenschaftler präsentierte 15 Sorten, die von rund 25 Gästen in zwei Gruppen verkostet wurden – darunter auch zwei Birnen. Ziel des Abends war es, zu zeigen, welche Apfelsorten sich wofür eignen: als Lagerapfel, Tafelapfel, für Apfelmus oder als Wirtschaftsapfel. Die Entscheidung, welcher Baum in den Garten kommt, fällt damit leichter. „Es gibt eine erstaunliche Vielfalt, die wir den Menschen wieder näherbringen möchten“, so Bender.
T.+B. mbue
