Informationsveranstaltung zum Glasfaserausbau

Informationsveranstaltung zum Glasfaserausbau in Neckargemünd am 17. März in der Graf-von Lauffen-Halle

Vorbemerkung:

Der nachfolgende Beitrag erhebt nicht den Anspruch alle in der Veranstaltung angesprochenen Inhalte aufzuführen oder auch alle technischen Details ganz korrekt wiederzugeben.

Ca. 150 Personen aus Dilsberg, Mückenloch und der Kernstadt waren gekommen, um sich über den geplanten Glasfaserausbau in der Stadt Neckargemünd und ihren Ortsteilen zu informieren.

Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Erles informierte Bürgermeister Volk über die Ausgangslage:

Da die Telekom nicht – wie ursprünglich erwartet – an einem Netzausbau in Neckargemünd interessiert ist, hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Firma NetCom BW mit der Errichtung eines Glasfasernetzes zu beauftragen.

NetCom BW ist eine hundertprozentige Tochter der ENBW, also ein Unternehmen in öffentlicher Hand. Sie ist Partnerin des Zweckverbandes Cybernet des Rhein-Neckar-Kreises.

Die Stadt hat zunächst mit NetCom BW verhandelt und erreicht, dass fast alle Teile Neckargemünds angeschlossen werden sollen. Dazu gehört auch der Anschluss Rainbachs, was zunächst nicht in der Planung von NetCom BW vorgesehen war.

Die Herren Stifanelli und Bauer stellten dann die NetCom BW und ihr  Vorhaben in Neckargemünd vor:

Das Unternehmen hat in Baden-Württemberg bereits 18 000 Kilometer Glasfaserkabel verlegen lassen. Es ist damit das zweitgrößte seiner Branche in Baden-Württemberg.

Es kooperiert mit dem Rhein-Neckar-Kreis und seinen 54 Kommunen.

Stifanelli betonte, dass sein Unternehmen nicht die Absicht habe, nach einem abgeschlossenen Netzausbau dieses Netz zu verkaufen: „Wir kommen, um zu bleiben.“

Der Netzausbau wird vom Unternehmen nur dann vorgenommen, wenn bis zum 31. Juli dieses Jahres 40 Prozent der Besitzer bebauter Grundstücke einen Anschlussvertrag mit NetCom über eine Laufzeit von 24 Monaten geschlossen haben. Danach werden mehrere Unternehmen beauftragt, die Kabelverlegung vorzunehmen. Das wird bei guten Voraussetzungen 12 bis 18 Monate dauern.

Was bekommt man durch ein Glasfaseranschluss?

  • Einen Internetanschluss mit gleichbleibender Stärke
  • Einen Telefon-Festnetzanschluss und auf Wunsch – gegen Mehrkosten
  • Einen Mobilfunkvertrag
  • Einen Fernsehanschluss

Zu den Kosten:

Je nachdem, ob man einen Anschluss mit 300, 500 oder 1000 Megabits pro Sekunde vereinbart, fallen monatliche Gebühren zwischen 49,90 und 99,90 Euro an. Im ersten Vertragsjahr sind die Preise reduziert.

Die Kosten der Kabelverlegung übernimmt das Unternehmen, ebenso wie die ersten 15 Meter des Hausanschlusses (gemessen von der Grundstücksgrenze). Jeder weitere notwendige Meter wird mit 85 Euro in Rechnung gestellt.

Was passiert im Haus?

Dort wird ein Verteiler mit bis zu vier Anschlüssen und ein Konverter installiert. Für die Weiterleitung innerhalb des Hauses ist der jeweiligen Hausbesitzer bzw. Mieter verantwortlich, auch für deren Finanzierung. Vorhandene Router können eventuell übernommen werden (muss vom Fachmann geprüft werden). NetCom BW bietet zwei Router zu einem einmaligen Preis von 99 bzw. 169 Euro an.

Der Information schloss sich eine Fragerunde an. Die wichtigsten Fragen waren:

  1. Was passiert mit meinem bisherigen Vertrag mit einem Telefonanbieter (z.B. telecom)?

Die NetCom BW übernimmt die Kündigung des jeweiligen Vertrages. Das gilt allerdings nur für die Verträge mit Telefonanbietern, die seit mehr als zwei Jahre laufen. Daher sollten alle an einem Anschluss interessierten Bürgerinnen und Bürger keine neuen Verträge mit Festnetzanbietern abschließen.

2. Muss überall aufgegraben werden?

Nein. Es gibt auch die Möglichkeit die Rohre durch unterirdischen Vortrieb zu installieren.

3. Wie schnell wird gebaut?

Je mehr Verträge für einen Bereich abgeschlossen werden, desto schneller wird in diesem Bereich gebaut werden. Es werden mehrere Bautrupps eingesetzt.

4. Wie werden die Hausbesitzer in die Installation mit einbezogen?

Sowohl der Hausanschluss als auch die Installation des Verteilers bzw. Konverters wird mit dem jeweiligen Hausbesitzer besprochen.

5. Werden die einzelnen Hausanschlüsse erst nach Abschluss aller Installationen geschaltet?

Nein. Ist die Installation in einem Gebiet abgeschlossen, kann dieses an das NetCom-BW-Netz angeschlossen werden. Es wird nicht bis zum Abschluss der Gesamtmaßnahme gewartet.

6. Was passiert nach den zwei Jahren Vertragslaufzeit mit NetCom BW?

Nach zwei Jahren Mindestvertragslaufzeit kann der Vertragspartner seinen Vertrag mit der NetCom BW kündigen und einen anderen Anbieter wählen.

Zum Schluss der Veranstaltung appellierte Ortsvorsteher Erles leidenschaftlich an alle Anwesenden: 

Wir brauchen ein schnelles Internet, schon um Mieter zu finden oder auch ein Haus auf dem Immobilienmarkt anbieten zu können. Ohne schnelles Internet wird es in Zukunft nicht gehen. Steht alle zusammen und seid solidarisch, indem Ihr das Angebot eines Anschlusses annehmt (sinngemäßer Wortlaut).

Dilsbergerhof, 18. März 2023                                                      

Text: Walter Berroth