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Musikalisch liegen die beiden Musiker ebenfalls auf einer Wellenlänge: Zwar spielen sie normalerweise in unterschiedlichen Bands, aber während der Corona-Zeit hat Bjarne Sitzmann das „Bjarne Sitzmann Quartett“ gegründet, in dem auch Benedikt Jäckle festes Mitglied ist. Bei beiden liegt das letzte Konzert vor Publikum rund ein halbes Jahr zurück. Da es inzwischen einerseits nun auch erste Öffnungsperspektiven für Kulturschaffende gibt, es aber andererseits nach wie vor sehr schwierig ist, einen Auftritt Coronakonform überhaupt zu planen, werden Benedikt Jäckle und Bjarne Sitzmann das traditionelle Abschlusskonzert voraussichtlich erst im September 2022 bestreiten. Bis es soweit ist, gehen die beiden Musiker voller Elan das Projekt „Frühjahrsstipendium“ im Kommandantenhaus in Neckargemünd-Dilsberg an. Inspiration für neue Musikstücke wollen sie sich auf Spaziergängen in der näheren Umgebung und durch viel Musikhören holen. „Ohne Kunst (Musik, Filme und Bücher) wäre der Lockdown fast nicht auszuhalten. Dadurch wird deutlich, welche Wichtigkeit die Kunst für die Gesellschaft hat. Das ist ein interessanter Zwiespalt, da viele Kunstschaffende momentan große finanzielle Probleme haben, die teilweise damit zusammenhängen, dass es nicht für alle soloselbständigen Künstler realistische Coronahilfen gibt“, sagen die beiden Musiker. Und was fasziniert die beiden eigentlich an ihrem jeweiligen Instrument? Für Benedikt Jäckle, der ganz „klassisch“ über die Blockflöte zur Musik fand, ist es der Sound des Saxofons, „der der menschlichen Stimme einfach sehr ähnlich ist“, wie er sagt. Bjarne Sitzmann wiederum wechselte als Fünftklässler nach Geige und Klavier sowie Akkordeon und Schlagzeug auf die Gitarre. „Grundsätzlich fasziniert mich Musik im allgemeinen mehr als ein Instrument. Die Gitarre ist mein „Werkzeug“, das ich gelernt habe, um das, was mir wichtig ist, nämlich die Musik, auszudrücken“, erklärt er. |
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Hintergrund: Seit 1997 vergibt die Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis Stipendien in den Bereichen Bildende Kunst, Musik und Literatur an Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt. Über die jeweils vier Stipendien pro Jahr entscheidet ein hochkarätig besetztes Kuratorium mit Vertretern aus Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Rund 70 Stipendiaten haben in den letzten 22 Jahren im Kulturzentrum des Rhein-Neckar-Kreises für ein Vierteljahr gelebt und gearbeitet. Für viele Künstlerinnen und Künstler ist diese Zeit des Rückzugs und der Auseinandersetzung mit diesem besonderen Ort, mit seiner Geschichte, seinen Menschen und seiner Landschaft eine besonders intensive Zeit des Schaffens. Alle Stipendiaten tragen immer wieder aufs Neue dazu bei, dass das Kommandantenhaus ein Ort des lebendigen und inspirierenden Austauschs zwischen Künstlern, Kulturschaffenden und einem kunstsinnigen wie neugierigen Publikum ist – dies ist in Zeiten von Corona natürlich leider nur sehr eingeschränkt möglich. |
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Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis 22.03.2021 |
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